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Großer Frust nach einer verspielten Chance. Im Januar 2024 scheiterte Hertha im Pokal-Viertelfinale am 1. FC Kaiserslautern.

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH / Engler

Die schlechte Erinnerung spielt mit: Hertha BSC hat im Pokal gegen Kaiserslautern noch etwas gutzumachen

In der Liga haben die Berliner zuletzt in Kaiserslautern gewonnen. An das letzte Aufeinandertreffen im Pokal aber haben sie äußerst schlechte Erinnerungen.

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Das Pokalspiel am Dienstagabend im Berliner Olympiastadion (18 Uhr, live bei Sky) ist eine perfekte Gelegenheit, Revanche zu nehmen. Und das gleich doppelt. Sowohl für Hertha BSC, den Gastgeber im Achtelfinale des DFB-Pokals, als auch für den 1. FC Kaiserslautern.

Nicht mal dreieinhalb Wochen ist es her, dass beide Mannschaften in der Liga zuletzt aufeinandergetroffen sind – mit dem besseren Ende für Hertha. Die Berliner setzten sich auf dem Betzenberg mit 1:0 durch, „gegen eine absolute Spitzenmannschaft der Zweiten Liga“, wie Herthas Trainer Stefan Leitl am Tag vor dem Pokalspiel sagte.

Das gilt dann wohl auch für sein eigenes Team, das seit dem vergangenen Wochenende in der Tabelle vor den Lauterern liegt. Sechs Pflichtspielsiege feierte Hertha zuletzt, sechsmal blieb die Mannschaft ohne Gegentor.

Die schlechte Erinnerung, die Hertha an ein Duell mit dem FCK hat, liegt ein bisschen länger zurück. Aber noch nicht so lange, dass sie bereits vollständig verblasst ist. Vielen ist das Spiel immer noch präsent – weil die Erinnerung daran so sehr schmerzt.

Im Januar 2024 trafen beide Klubs zum vorerst letzten Mal im Pokal aufeinander, seinerzeit im Viertelfinale. Auch damals fand das Spiel im Olympiastadion statt, Hertha war – gemessen an der Tabellensituation – der klare Favorit und unterlag am Ende recht deutlich mit 1:3.

50.000
Zuschauer erwartet Hertha BSC in Olympiastadion

Die Fans des Berliner Fußball-Bundesligisten denken äußerst ungern an dieses Spiel zurück – weil sie es als eine der vielen großen Chancen abgespeichert haben, die ihr Klub in der jüngeren Vergangenheit ungenutzt gelassen hat. In diesem Fall sogar weitgehend selbstverschuldet.

Ohne Not und für viele überraschend hatte der damalige Trainer Pal Dardai sein Team für das Viertelfinale gegen Kaiserslautern großflächig umgebaut. So bot er Marius Gersbeck erstmals nach seiner Rückkehr aus Karlsruhe als Nummer eins auf und versetzte Tjark Ernst für ihn auf die Bank. Herthas Stammtorhüter wurde von dieser Maßnahme genauso überrumpelt wie das gewöhnliche Publikum. Außerdem ließ Dardai seine Mannschaft mit einer Dreierkette spielen.

Auch Stefan Leitl, Dardais Nach-Nachfolger als Hertha-Trainer, denkt darüber nach, zwischen den beiden Ligaspielen in Kiel am vergangenen Samstag und gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Sonntag rotieren zu lassen. Dass er alles, was zuletzt gut gelaufen ist, über den Haufen werfen wird, ist allerdings nicht zu erwarten.

Zeefuik ist im Pokal noch gesperrt

„Es ist schon so, dass wir überlegen, frische Beine aufs Feld zu bekommen“, sagte Leitl. Die Personalsituation macht es möglich. Verletzt fehlen ihm an diesem Dienstag nur John Anthony Brooks und Leon Jensen. Zudem ist Deyovaisio Zeefuik gegen Kaiserslautern noch einmal gesperrt, nachdem er vor einem Jahr, im Achtelfinale gegen den 1. FC Köln, wegen einer Tätlichkeit Rot gesehen hat. Diego Demme, der in Kiel angeschlagen gefehlt hatte, steht dafür wieder zur Verfügung.

Maurice Krattenmacher, Niklas Kolbe und Luca Schuler klagten nach dem Ligaspiel über kleinere Wehwehchen. Gegen Kaiserslautern aber sollen sie einsatzfähig sein. „Für uns als Trainerteam ist es fantastisch, dass uns nahezu der komplette Kader zur Verfügung steht“, sagte Leitl. Das war in dieser Saison auch schon anders.

Toni Leistner, der am Wochenende in Kiel geschont wurde, dürfte in die Innenverteidigung zurückkehren. Dadurch könnte Linus Gechter erneut den Platz auf der Außenbahn einnehmen, der durch Zeefuiks Fehlen vakant ist.

Im Sturm hat Leitl die Wahl zwischen Luca Schuler und Sebastian Grönning. Dawid Kownacki, der gegen Holstein als Joker den Siegtreffer zum 1:0 erzielt hat, wird erneut zunächst auf der Bank Platz nehmen. „Das hat gut geklappt. Deshalb werden wir das beibehalten“, scherzte Leitl. Die nüchterne Wahrheit ist, dass der Pole nach seiner zweimonatigen Verletzungspause noch nichts überstürzen soll.

Seit dem Abpfiff in Kiel stand bei den Berlinern vor allem Regeneration auf dem Programm. Leitl ging es darum, „die Jungs zur Ruhe kommen zu lassen“. Am Dienstagabend vor rund 50.000 Zuschauern im Olympiastadion, könnte es schließlich aufregend genug werden.

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