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Sport: Die Schüsse ihres Lebens

Wenige Stunden nach dem vierten Platz von Skispringer Sven Hannawald schlug die Enttäuschung im deutschen Olympiateam in Euphorie um. Dafür sorgten einmal mehr die Biathleten, die drei Medaillen gewannen.

Wenige Stunden nach dem vierten Platz von Skispringer Sven Hannawald schlug die Enttäuschung im deutschen Olympiateam in Euphorie um. Dafür sorgten einmal mehr die Biathleten, die drei Medaillen gewannen. Bei den Frauen sorgten Kati Wilhelm und Uschi Disl für einen Doppel-Triumph, nachdem zuvor bereits Sven Fischer Silber gewonnen hatte. "Es ist einfach sensationell, der blanke Wahnsinn", jubelte IOC-Vizepräsident Thomas Bach nach dem Doppelsieg der deutschen Frauen im Sprint über 7,5 km. Sven Fischer hatte zuvor mit einer taktischen Meisterleistung über 10 km seine olympische Medaillensammlung um Silber erweitert. Der Norweger Ole Einar Björndalen sicherte sich währenddessen seine zweite Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City.

Mehr zum Thema Fotostrecke: Bilder aus Salt Lake City Tagesspiegel: Berichte von Olympia Newsticker: Aktuelle Nachrichten von den XIX. Winterspielen sowie weitere Sportmeldungen Dank einer fehlerfreien Schießleistung krönte Kati Wilhelm bei ihrem Olympia-Debüt ihre noch junge Karriere. In 20:41,4 Minuten verwies die 25-Jährige aus Zella-Mehlis ihre Teamkollegin Uschi Disl (Moosham), die den letzten Schuss verfehlte und eine Strafrunde laufen musste, um 15,6 Sekunden auf Rang zwei. "Das war das Schießen meines Lebens", sagte Wilhelm, die erst 1999 von den Langläuferinnen zu den Skijägerinnen gewechselt war. Für die deutschen Damen war es bereits das zweite Gold nach dem Erfolg von Andrea Henkel über 15 km. Die Oberhoferin wurde dieses Mal nur 25., ihre Vereinskollegin Katrin Apel landete auf Platz zwölf. "Der Sieg von Andrea hat uns angespornt", meinte die Olympiasiegerin. Auch Uschi Disl war glücklich: "Ich freue mich riesig. Es ist die siebente Olympiamedaille für mich, da bin ich stolz drauf." Die Chance auf Gold büßte sie wie vor vier Jahren in Nagano erst beim letzten Schuss ein. "Ich habe wohl Angst gehabt", meinte sie.

Nach zwei Olympiasiegen mit der Staffel 1994 und 1998 sowie Platz drei vor acht Jahren in Lillehammer über 20 km musste sich Sven Fischer im Sprint nur dem überragenden Ole Einar Björndalen geschlagen geben, der zwei Tage nach seinem Triumph über 20 km zum zweiten Mal in Salt Lake City Gold holte. "Das ist unbeschreiblich. Ich werde einige Zeit brauchen, um das alles zu verarbeiten. Ich bin heute losgelaufen und habe einfach nur mein Rennen gemacht", beschrieb der 30-jährige Oberhofer seine Empfindungen. Mit dem zweiten Platz in 25:20,2 Minuten schuf sich der Deutsche eine glänzende Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Sonnabend. "Einen Björndalen mit null Schießfehlern kann man mit einer Strafrunde einfach nicht schlagen", sagte der überglückliche Silbermedaillengewinner Sven Fischer.

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