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Sport: „Die Situation ist eskaliert“ Der Fall Busch: Bund stellt Fördermittel für DEB ein

Berlin - Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hatte den Fall Florian Busch eigentlich schon abgeschlossen. Gerade noch rechtzeitig zu Beginn der Weltmeisterschaft in Kanada geisterte am vergangenen Sonnabend die Meldung über die Website des Eishockey-Weltverbands, dass es seitens der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada keine Bedenken gegen einen Einsatz des Nationalspielers gebe.

Von Katrin Schulze

Berlin - Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hatte den Fall Florian Busch eigentlich schon abgeschlossen. Gerade noch rechtzeitig zu Beginn der Weltmeisterschaft in Kanada geisterte am vergangenen Sonnabend die Meldung über die Website des Eishockey-Weltverbands, dass es seitens der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada keine Bedenken gegen einen Einsatz des Nationalspielers gebe. Die Nachricht war weder mit Quellen belegt noch richtig, denn der Fall Busch ist alles andere als abgehakt. „Die Situation ist eskaliert“, sagte DEB-Vizepräsident Uwe Harnos auf Nachfrage. Nachdem die Nationale-Anti-Doping-Agentur Nada bereits die Kooperation mit dem DEB gekündigt hat, veranlasste das Bundesinnenministerium gestern die Einstellung von Fördermitteln.

„Wir haben am 18. April das Bundesverwaltungsamt beauftragt, wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regelungen einen Förderstopp zu verhängen und ein Rückforderungsverfahren einzuleiten“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Christoph Bergner im Sportausschuss des Deutschen Bundestages. „Die laufenden Zahlungen an den DEB sind gesperrt.“ Eine Streichung der Gelder würde „uns natürlich ernsthaft wehtun“, sagte Harnos, der Verband erhält jährlich rund 600 000 Euro. Bei der WM darf Busch zumindest in den restlichen Spielen aufs Eis, wie der Weltverband IIHF am Mittwoch entschied. Busch hatte im März einen von der Nada veranlassten Dopingtest zunächst verweigert. Obwohl die Nada-Richtlinien dafür eine zweijährige Sperre vorsehen, belegte ihn der DEB lediglich mit einer Geldstrafe und gemeinnütziger Arbeit.

Nun droht dem DEB weiterer Ungemach: Weil Jason Holland vom ERC Ingolstadt bei der WM nicht spielberechtigt ist, droht den Deutschen die Aberkennung des 4:2-Sieges gegen die Slowakei und eine 0:5-Wertung. Holland war 1996 bei der Junioren-WM für Kanada aktiv und hätte vier Jahre in Deutschland spielen müssen, um einsatzberechtigt zu sein. Der Verteidiger spielt aber erst drei Jahre in Ingolstadt. Katrin Schulze

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