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Sport: Die Spanier wittern Schiebung

Köln - Verschwörungstheorien wucherten nach dem Schlusspfiff. „Das Spiel wurde auf anderer Ebene entschieden, nicht auf dem Parkett“, klagte der spanische Keeper David Barrufet nach dem frühen Aus bei der Handball-WM, der 25:27-Niederlage gegen Deutschland.

Köln - Verschwörungstheorien wucherten nach dem Schlusspfiff. „Das Spiel wurde auf anderer Ebene entschieden, nicht auf dem Parkett“, klagte der spanische Keeper David Barrufet nach dem frühen Aus bei der Handball-WM, der 25:27-Niederlage gegen Deutschland.

Durch ungerechte Pfiffe hätten die Schiedsrichter die Mannschaft verlieren lassen – so der Vorwurf der Spanier. Das Stürmerfoul gegen Entrerrios, der Siebenmeter für Kehrmann und die Entscheidungen wegen Zeitspiels seien ungerechtfertigt gewesen. Damit hätte das norwegische Schiedsrichterduo Abrahamsen/Kristiansen das Ausscheiden der Spanier zu verantworten. „In meinen Augen hatten wir keine Chance, zu gewinnen. Die Schiedsrichter haben das Spiel entschieden“, wusste es Spaniens Coach Juan Carlos Pastor ganz genau. Damit befand er sich in guter Gesellschaft mit seinen Kollegen: „Es ist ja klar, dass Deutschland unbedingt ins Viertelfinale kommen muss“, meinte Sead Hasanefendic, Coach des Afrikameisters Tunesien. Und der slowenische Trainer Kasim Kamenica hatte in seinem ersten Ärger sogar von einer „Schande für den Handball und die Internationale Handball-Föderation“ gesprochen. Wird Deutschland womöglich durch Schummeln Weltmeister?

„Nein“, sagte Christer Ahl aus den USA. „Noch nie hatten wir so wenig negative Kommentare.“ Es sei eine einheitliche Linie bei den Unparteiischen zu erkennen. Der deutschstämmige Chef der IHF-Schiedsrichterkommission hält es allerdings für möglich, dass Schiedsrichter ungewollt vom Publikum beeinflusst werden. Ein gewisser Heimvorteil sei normal.

Neutrale Beobachter, wie der dänische Coach Anders Dahl-Nielsen, zeigen wenig Verständnis für die Konspirationsvorwürfe: „Die Norweger haben vielleicht nicht fehlerfrei gepfiffen, aber sie hatten keine Tendenz.“ Bundestrainer Heiner Brand war wenig amüsiert. Gestern echauffierte er sich über die „grobe Unsportlichkeit meiner Kollegen, aber das ist in Mode gekommen, seitdem wir diese große Unterstützung des Publikums hinter uns haben“.

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