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Sport: Die Sporthilfe muss sich erklären

Wegen enger Kontakte zu Wilfried Mohren

Berlin Die Affäre um Korruption im Sportjournalismus belastet die Deutsche Sporthilfe. Nach Medienberichten vom Wochenende bestätigte Sporthilfe-Chef Hans-Ludwig Grüschow enge Kontakte mit Wilfried Mohren, dem inhaftierten Sportchef des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Grüschow soll als Vorstandschef der Techem AG Mohren etwa 100 000 Euro für Moderationen von Firmenveranstaltungen gezahlt haben, hieß es übereinstimmend unter Berufung auf Ermittlungskreise in Frankfurt am Main.

Grüschow sagte dem Sport-Informationsdienst, er habe mit Mohren rechtlich einwandfrei zusammengearbeitet. Das habe sowohl für die Deutsche Sporthilfe als auch für die Techem AG gegolten, deren Vorstandsvorsitzender Grüschow bis 1999 war, ehe er bis 2003 an die Spitze des Aufsichtsrates wechselte. Am Sonntag war Grüschow für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

„Der Spiegel“ berichtete von einer Art Gegengeschäft. Demnach übertrug der MDR ein unbedeutendes Hallenfußballturnier, dessen Sponsor Techem war. Er wolle nicht ausschließen, dass Verträge mit Mohren über seinen Schreibtisch gegangen seien, ließ sich Grüschow zitieren. Mohren hat nach Auskunft der Sporthilfe für die Organisation zweimal die Verleihung der Goldenen Sportpyramide moderiert, jedoch mit Genehmigung der MDR-Intendanz. Auch Techem hatte nach Auskunft von Grüschow Interesse an der Zusammenarbeit „mit Mohren wie vielen anderen Sportreportern“. Das Unternehmen aus dem Energiebereich habe sich stark in Ostdeutschland engagiert und sei als Sportsponsor an guten Kontakten zu den Fernsehanstalten interessiert gewesen, sagte Grüschow. Dies seien normale Geschäftsbeziehungen „ohne doppelten Boden“ gewesen. Tsp

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