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Sport: Die Straße muss sauber bleiben

Wie sich Union gegen unliebsame Pflastermaler wehrt

Von Karsten Doneck, dpa

Die Hämmerlingstraße wird von Autofahrern gerne als Schleichweg zur Umfahrung der Köpenicker Einkaufsmeile genutzt. Wer das gestern Vormittag tat, musste eine kleine Behinderung in Kauf nehmen. Ein paar Männer schrubbten die Straße unmittelbar vor der Geschäftsstelle des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union. Nicht, weil sie plötzlich ein Sauberkeitsfimmel gepackt hätte, sondern weil es galt, den Vereinspräsidenten vor einem unliebsamen Anblick zu bewahren.

Über Nacht hatten unbekannte Fans ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen. Mit roter Leuchtfarbe hatten sie in Riesenbuchstaben: „BERTRAM RAUS!“ auf die Straße gemalt. Und den Zusatz: „U.N.V.E.U“. Der Buchstabensalat ist in Unions Fankreisen bekannt als Kürzel für „Und niemals vergessen: Eisern Union“. Bis zum späten Vormittag hatten die fleißigen Helfer von dem Graffiti das „RAUS“ unkenntlich gemacht. Fortan war nur noch „BERTRAM – U.N.V.E.U.“ auf dem grauen Pflaster zu lesen, deutlich sichtbar aus den vorderen Fenstern der Union-Geschäftsstelle.

Heiner Bertram selbst bekam von der Aktion nichts mit. „Ich weiß gar nicht, was da stand“, sagte er. Unbekannt blieb auch, was die Straßenmaler Bertram vorzuwerfen haben. Der Präsident selbst ließ sich durch die Aktion die gute Laune nicht verderben. Kein Wunder: Die Polizei hatte ihm morgens mitgeteilt, dass sie seinen vor sechs Wochen in Burg bei Magdeburg gestohlenen Porsche wiedergefunden hat. Er stand auf dem Parkplatz am Flughafen Schönefeld – unversehrt.

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