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Sport: Die Stunde der Torhüter

Deutsche Handballer verlieren Supercup-Finale gegen Spanien

Riesa. Die Schlussphase geriet hektisch und spektakulär. Die deutschen Handballer hatten im Endspiel des 13. Supercups in Riesa einen permanenten Rückstand aufgeholt. Am Ende aber siegten die Spanier durch einen Siebenmeter Garcias mit 29:28 (14:14) gegen Deutschland. „Die Spanier waren am Ende glücklicher, aber für uns war es dennoch ein Schritt nach vorn“, sagte ein trotzdem zufriedener Kapitän Markus Baur.

Dass aber die Stimmung in der Mannschaft nach dem Spiel sehr gedämpft war, lag am erneuten Pech von Frank von Behren. Der 27-Jährige musste in der 42. Minute das Feld mit Verdacht auf Kreuzbandriss verlassen. Die gleiche Verletzung hatte von Behren gerade erst auskuriert. „Das wäre eine Katastrophe“, sagte sein Mannschaftskollege vom VfL Gummersbach, Mark Dragunski, „er hatte sich so schön herangekämpft.“

Bereits in der ersten Halbzeit war das Spiel vor 6100 begeisterten Zuschauern ausgeglichen, keine Mannschaft vermochte sich entscheidend abzusetzen, auch weil Torhüter Henning Fritz außergewöhnlich viele Bälle parierte. Den zwischenzeitlichen 8:10-Rückstand (22. Minute) konnte die deutsche Mannschaft, angetrieben durch die brachialen Schlagwürfe des Halbrechten Christian Zeitz, bis zum Pausenpfiff wieder ausgleichen. Nach der Pause brachte Bundestrainer Heiner Brand die bis dahin geschonten Stars Stefan Kretzschmar und Christian Schwarzer. Doch die Spanier, nun mit ihrem sensationell aufgelegten Keeper Barrufet im Rücken, zogen weg auf 20:17 (39.) und 26:23 (51.). Dreimal Zeitz, zweimal Immel und zweimal Kehrmann glichen auf 26:26 (57.) aus, doch am Ende siegten die Spanier.

Eine positive Bilanz konnte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handball- Bundes, bereits vor dem Finale ziehen. „Dieses Turnier ist ein Riesenerfolg für alle“, sagte Strombach, „für die Mannschaft, für die Zuschauer und auch für den Verband“, der diese Veranstaltung als Paket verkauft hatte. In der Tat reagierten auch die Fernsehzuschauer positiv auf die guten Leistungen. Am Samstag verfolgten im Schnitt mehr als 1,6 Millionen in der ARD die WM-Revanche gegen Kroatien (30:28).

Heiner Brand äußerte sich zufrieden über die gut verlaufende Vorbereitung zehn Wochen vor der EM in Slowenien. Kurioserweise meinte er damit vor allem die „sehr lehrreiche“ 25:30-Niederlage im ersten Spiel gegen Schweden. Diese Niederlage dokumentierte, sagte der 51-Jährige, „dass wir gegen die Besten der Welt nur mithalten können, wenn wir topfit sind und alles geben“.

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