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US-Coach Mike Krzyzewski (li.) und seine Spieler bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale.

© AFP

Die USA bei der Basketball-WM: Jung und hungrig - statt alt und satt

Das Basketball-Team der USA hat die WM in Spanien dominiert und damit die zuletzt vier wichtigsten Turniere in Folge gewonnen. Größer ist der Abstand der USA zum Rest der Welt trotzdem nicht geworden. Ein Kommentar.

Es war selbst für Basketball-Liebhaber langweilig. Das Finale der Weltmeisterschaft in Spanien am Sonntagabend ist zu einem spektakulären, aber einseitigen Schaulaufen der NBA-Stars aus den USA geraten. Die Mannschaft von Trainer Mike Krzyzewski trat im Endspiel (129:92 über Serbien) und im Turnier (Siege mit durchschnittlich 33 Punkten Differenz) genauso dominant auf wie die US-Dream-Teams zu Beginn der Neunzigerjahre. Die alte und neue Dominanz des Mutterlandes des Basketballs drückt sich auch in Titeln aus: Mit den Olympischen Spielen 2008 und 2012 und der WM 2010 haben die USA nun die vier wichtigsten Turniere in Folge gewonnen. Ist der Vorsprung der USA zum Rest der Welt wieder größer geworden?

Ja und Nein. Die USA haben ihre Lektion aus den fast titellosen Jahren 1998 bis 2006 gelernt. Inzwischen treten sie mit einer sehr gut vorbereiteten, klug zusammengestellten und hoch motivierten Mannschaft an. Diese veränderte Einstellung zu internationalen Turnieren ist das Verdienst von US-Manager Jerry Colangelo und der US-Trainerlegende Mike Krzyzewski. Sie setzten nicht mehr auf alte und satte Superstars, sondern auf junge, hungrige NBA-Helden wie Kyrie Irving (23 Jahre), Anthony Davis (21 Jahre) oder einen Rekonvaleszenten wie Derrick Rose (25 Jahre), der das Turnier zu einem guten Comeback nutzte.

Und trotzdem ist der Abstand der USA zum Rest der Welt zumindest nicht größer geworden. Die anderen Nationen haben nun ebenfalls viele Stars in der NBA, die im Gegensatz zu früher aber auch mal auf eine Weltmeisterschaft verzichten. So hätte man gerne die drittplatzierten Franzosen mit Joakim Noah (Chicago Bulls) und Tony Parker gesehen. Letzterer ist amtierender NBA-Meister mit den San Antonio Spurs, die mit sieben im Ausland geborenen Spielern so sehr auf Globalisierung setzen wie kein anderes NBA-Team. Ohne den Rest der Welt geht es eben auch nicht.

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