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Sport: „Die Wada möchte zwei Jahre Sperre“

Doping-Experte Clasing über den Fall Wright

Herr Clasing, der Basketballer Michael Wright ist positiv auf Amphetamine getestet worden. Angeblich hat er ein Attest, das ihm die Einnahme eines Mittels erlaubt, das Amphetamine enthält. Reicht das aus?

Der Sportler muss einen Antrag zur Genehmigung bei der Nationalen AntiDoping-Agentur stellen. Aber von diesem Herrn Wright liegt uns nichts vor.

Wright und sein Verein Alba Berlin behaupten, er habe das Medikament zur Behandlung seines Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms benötigt.

Das kann sein, aber dennoch muss er einen Antrag einreichen mit einem psychologischen Gutachten und zwar bevor etwas passiert ist, nicht erst nach einer Dopingprobe. Er hätte den Antrag auch bei der amerikanischen Anti-Doping-Agentur einreichen können oder beim Welt-Basketball-Verband. Aber das ist offensichtlich nicht passiert. Bei ADS haben wir übrigens in der Vergangenheit nur ein Viertel der Anträge genehmigt.

Reicht ein Attest unter keinen Umständen?

Ein Attest war schon immer zu wenig. Das akzeptieren wir nur bei D-Kader-Athleten, die Asthma haben. Außerdem sind Amphetamine doch gerade im Basketball eine tolle Droge. Sie erhöhen die Konzentration. Auch der Mannschaftsarzt muss sich nun Fragen gefallen lassen.

Was könnte das für Wright bedeuten?

Die Internationale Anti-Doping-Agentur Wada möchte in solchen Fällen eigentlich eine zweijährige Sperre.

Kann Wright denn durch seine Krankheit auf mildernde Umstände hoffen?

Das kommt darauf an. Die Gerichtsbarkeit liegt nun beim Basketball-Bund. Für mich ist der Fall bislang eindeutig. Der Athlet hat es versäumt, das Medikament anzumelden. Aber vielleicht bekommen wir ja noch andere Informationen.

Die Fragen stellte Friedhard Teuffel.

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