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Sport: „Die Wände sind dünn wie Gardinen“

Vielleicht dachten die Sportler ja, sie könnten Ferien in Kanada machen, zumindest nach Absolvierung ihrer Wettkämpfe. Doch der Einzug der Athleten ins olympische Dorf kurz vor Beginn der Spiele hat gezeigt: Sie sind im Ferienlager gelandet.

Vielleicht dachten die Sportler ja, sie könnten Ferien in Kanada machen, zumindest nach Absolvierung ihrer Wettkämpfe. Doch der Einzug der Athleten ins olympische Dorf kurz vor Beginn der Spiele hat gezeigt: Sie sind im Ferienlager gelandet.

„Der Lebensstandard ist sehr niedrig“, klagte Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster stellvertretend für viele. „Fünf, sechs Leute müssen sich ein Bad teilen, und die Wände sind so dünn wie eine Gardine.“ Sein Kollege von den Nordischen Kombinierern, Hermann Weinbruch, schimpfte, dass Athleten und Betreuer zu weit auseinander wohnen würden. Auch der Esskultur mit Papptellern und Plastikbechern konnte er nur wenig Gutes abgewinnen – und dann noch die klimatischen Bedingungen in den Großzelten! „Es zieht gewaltig“, stellte Weinbuch fest. Vielleicht haben ja die Klagen einen anderen Grund: Im Gegensatz zu den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City und Turin sind die Skispringer und Kombinierer diesmal nicht in seperaten Hotels untergebracht. Dieses Privileg wird in Vancouver nur der deutschen Alpin-Mannschaft um Maria Riesch zugestanden.

Alle anderen werden sich wohl noch lange an ihr Ferienlager erinnern. Und an die Worte von Vancouvers Organisationschefs John Furlong, der das olympische Dorf mit den Worten lobte: „Wir wissen, dass die gesammelten Erinnerungen ein Leben lang bleiben.“ Tsp

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