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Sport: Die Welttopbesten

Es gibt etwas zu feiern beim TuS Maccabi Berlin. Um 18 Uhr trifft sich heute der Freundeskreis in einem Lokal in Mitte, um den fünften Tag des Chanukka-Festes, dem jüdischen Lichterfest, zu begehen.

Es gibt etwas zu feiern beim TuS Maccabi Berlin. Um 18 Uhr trifft sich heute der Freundeskreis in einem Lokal in Mitte, um den fünften Tag des Chanukka-Festes, dem jüdischen Lichterfest, zu begehen. "Wir zünden Leuchter an und singen", beschreibt die Vorsitzende Inge Borck, "und danach fahren wir alle in die Max-Schmeling-Halle." Dort, so planen es die Maccabi-Fans, soll das Fest weitergehen. Maccabi Tel Aviv spielt dort in der Euroleague gegen Alba Berlin (20 Uhr) Basketball. Das ist die Sportart, über die Frau Borck sagt: "Wir sind darin die Welttopbesten."

Das freilich stimmt nicht ganz, denn der US-amerikanische Basketball ist so schlecht auch nicht, und die Erfolge der israelischen Nationalmannschaft sind überschaubar. Bei der jüngsten Europameisterschaft in der Türkei überstand Israel die Vorrunde nicht. Der Leidenschaft der Israelis für ihren Nationalsport tat das jedoch keinen Abbruch, zumal für die Erfolge auch die Vereinsmannschaft Maccabi Tel Aviv zuständig ist. Wenn man die nationalen Meistertitel Tel Avivs seit 1967 aufzählen will, ist es einfacher, die Jahre zu nennen, in denen der Klub nicht Meister wurde: 1969 und 1993. Auch gegenwärtig zählt Maccabi zu den Topmannschaften Europas. In der vergangenen Saison gewann Maccabi Tel Aviv die Suproleague. Diesem Titel haftet allerdings der Makel an, dass es noch eine zweite europäische Liga gegeben hat. Jetzt ist das nicht mehr so, weshalb das Team um den herausragenden Centerspieler Nathaniel "Nate" Huffmann beweisen will, dass es tatsächlich die beste Mannschaft Europas ist.

Gegenwärtig führt Maccabi die Gruppe A der Euroleague an, Alba Berlin ist Sechster. Doch Albas Trainer Emir Mutapcic sieht seine Mannschaft nicht aussichtslos. "Die Chancen stehen 55 Prozent für Maccabi und 45 Prozent für uns", sagt der Trainer. Sein Aufbauspieler Mithat Demirel steht wieder im Kader. "Mithat bringt einen neuen Impuls in unser Spiel", glaubt der Coach. Aufbauspieler Derrick Phelps, der wegen seiner Atemprobleme im Training aussetzen musste, wird ebenfalls spielen können. Und dann zeigte Centerspieler Dejan Koturovic zuletzt auch noch aufsteigende Form, erzielte beim 84:73-Auswärtssieg bei den Frankfurt Skyliners zehn Punkte. "Wir hatten zwei gute Spiele und haben Selbstvertrauen bekommen", sagt Mutapcic.

Ob das allerdings gegen Nate Huffman auch gelingt, der in der vergangenen Suproleague-Saison auf durchschnittlich 17,6 Punkte und 216 Rebounds kam? "Wir müssen Huffman aus der Zone rausschmeißen", verlangt Trainer Mutapcic. Der massige 2,12 Meter große Centerspieler mit dem Tattoo auf der rechten Schulter verhandelte in der Sommerpause mit einigen NBA-Klubs, entschloss sich dann aber eine weitere Saison bei Maccabi dranzuhängen. Zuletzt spielte Maccabi mit Huffman und dem zweiten Centerspieler, Hüseyin Besok, gleichzeitig. Eine Konstellation, die Alba in der Defensive Schwierigkeiten bereiten dürfte. "Wendell Alexis muss dann gegen Besok verteidigen", sagt Mutapcic. In der Offensive jedoch hat der schnellere Alexis gegen den 2,12 Meter großen Türken einen Vorteil. Neben den Centerspielern sind auch die beiden Aufbauspieler Anthony Parker und Arriel McDonald europäische Extraklasse. McDonald war bei Albas 70:82-Niederlage im Hinspiel auffälligster Akteur.

Das Spiel fand damals vier Tage nach dem ersten Militärschlag der Amerikaner in Afghanistan statt. Die meisten Spieler von Alba Berlin wollten diese Reise wegen Sicherheitsbedenken gar nicht antreten. Auch Maccabi hatte Probleme, es war das erste Saisonspiel. "Maccabi ist jetzt in besserer Form", warnt Mutapcic. "Aber Alba auch."

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