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Sport: Die Wende im dritten Satz

US Open: Kiefer dreht Spiel gegen Stepanek

New York – Die stoische Ruhe täuschte. „Früher wäre ich wahrscheinlich durchgedreht“, sagte Nicolas Kiefer und hätte eine ganze Reihe von Beispielen aufzählen können, in denen er ein so gut wie verlorenes Spiel nicht mehr gewonnen hat. Doch am Freitagabend in New York ließ sich der Hannoveraner nicht verrückt machen und kämpfte sich gegen den Tschechen Radek Stepanek nach 3:32 Stunden zu einem 4:6, 4:6, 6:4, 6:3, 6:3Sieg. Wie im Vorjahr erreichte Kiefer damit die dritte Runde der US Open, in der er und Thomas Haas erneut die einzigen verbliebenen Spieler aus dem zehnköpfigen deutschen Aufgebot sind.

Während Haas in der Nacht zum Sonntag gegen den Amerikaner Robby Ginepri trotz bislang makelloser Bilanz von drei Siegen vor einer kniffligen Aufgabe stand, darf sich Kiefer am Sonntag gegen Arnaud Clement als Favorit fühlen. Von den bislang fünf Vergleichen mit dem Franzosen hat er vier gewonnen, darunter auch den letzten bei den French Open in Roland Garros. In der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers auf dem von Kiefer wenig geliebten Sand setzte er sich durch und das, „weil ich prima aufgeschlagen habe“.

Der Aufschlag und 14 Asse waren auch gegen Stepanek der Garant des Sieges. Zweieinhalb Sätze freilich reichte auch das nicht. Der an Nummer 16 gesetzte Tscheche dominierte und schien einem sicheren Sieg entgegen zu streben. „Ich war müde und habe mich das ganze Match nicht wirklich wohl gefühlt“, gestand Kiefer. Aber die Hoffnung, dass „es irgendwann knack macht“, habe er nie aufgegeben. Doch erst zum 6:4 im dritten Satz schaffte Kiefer völlig unerwartet das ersehnte Break, und konnte die Partie noch kippen.

Erst zum dritten Mal in seiner Karriere verwandelte Kiefer einen 0:2-Rückstand in einen Sieg. Es sollte auch im Hinblick auf die Daviscup-Aufstiegspartie in drei Wochen in Liberec ein wichtiger Erfolg sein. Doch wie am Rande der Partie aus dem Kreis des tschechischen Teams zu hören war, denkt der von Kiefer geschlagene Stepanek gar nicht daran, für sein Team aufzuschlagen. Der Streit zwischen Kapitän Cyril Suk und Stepanek sei keineswegs beigelegt, heißt es. Neben Tomas Berdych wird nun möglicherweise Jiri Novak spielen, der in New York nach seinem Auftaktsieg verletzt zurückzog.

„Auch ohne Stepanek wird es schwer genug werden“, sagte Kiefer. Zunächst will er aber erst einmal in New York Clement schlagen. Im Achtelfinale könnte Titelverteidiger Roger Federer der Gegner sein. „Den hätte Nicolas schon in Cincinnati schlagen müssen“, sagte sein Trainer Thomas Hogstedt. Kiefer ergänzte: „Dort hat man gesehen: viel fehlte nicht mehr.“ dpa

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