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Sport: Die Zigarette davor

Man muss Mario Basler und Klaus Augenthaler zum rechtzeitigen Karriereende gratulieren. Wären sie noch aktiv, müssten sie ab dem kommenden Jahr bei jeder Dopingkontrolle zittern.

Man muss Mario Basler und Klaus Augenthaler zum rechtzeitigen Karriereende gratulieren. Wären sie noch aktiv, müssten sie ab dem kommenden Jahr bei jeder Dopingkontrolle zittern. Dann nämlich rückt ein Stoff, der diese Herren durch ihr Fußballerleben begleitet hat, auf die Liste der Substanzen, die von der Welt-Antidopingagentur (Wada) wegen einer möglichen leistungsfördernden Wirkung beobachtet werden: das Nikotin.

Es ist nämlich so: Nikotin soll Wachheit und das kognitive Vermögen steigern, das hat die Wada herausgefunden. Zwar hat das mit der gesteigerten Wachheit bei Klaus Augenthaler – dem Jupp Heynckes das Rauchen abgewöhnen wollte, es aber nie geschafft hat – auf der Bayern-Bank bekanntlich überhaupt nicht funktioniert. Und wenn Nikotin das kognitive Vermögen von Mario Basler gesteigert haben sollte, dann möchte man sich Mario Basler ohne Zigaretten lieber nicht vorstellen.

Trotzdem könnte Nikotin auf die Liste verbotener Substanzen rücken, weil sich Sportler vor allem durch Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummis einen Vorteil verschaffen könnten. Bei der Eishockey-WM 2009 waren mehr als die Hälfte der Spieler Raucher oder Nikotinnutzer. Für die Forscher der Beweis, dass „rauchfreier Tabak sehr signifikant als leistungssteigernde Droge eingesetzt“ werde. Wir wissen allerdings nicht, ob die Forscher dabei berücksichtigt haben, dass es Mannschaften gibt, die gemeinsam Zigarren in der Umkleidekabine qualmen – nach einem gewonnenen Finale und nicht vorher. Hoffentlich sind diese Teams nicht auch noch in die Dopingforschung eingegangen.

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