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Sport: Die Zukunft spielt schon mit

Füchse-Nachwuchs Sellin wird immer besser

Berlin - Elf Tore in elf Spielen, das hört sich für einen Handballer nicht besonders toll an. Für einen 19-Jährigen aber, der meist nur für kurze Zeit eingewechselt wird, ist das schon eine ganz gute Quote. Noch dazu in der Bundesliga, in der es deutsche Talente sehr schwer haben, sich zu etablieren. So ist Füchse-Rechtsaußen Johannes Sellin auch mächtig stolz, es in seinem ersten Jahr im Männerteam schon so weit gebracht zu haben. „Ich merke, dass ich ruhiger werde, je mehr ich spiele“, sagt der talentierte Spieler, der 2007 von der Insel Usedom wegen der besseren Perspektive nach Berlin kam. Derzeit bekommt Sellin sogar regelmäßig längere Einsätze: Denn seitdem die Nummer eins Markus Richwien mit einem Gipsfuß herumläuft, darf Sellin ihn die meiste Zeit vertreten. Auch heute wird er im Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen (17. 45, live bei Sport1) wieder zum Einsatz kommen.

Die kämpfen als Tabellenvierter um einen Platz in der Champions League, während bei den neuntplatzierten Füchsen das Thema EHF-Cup noch immer in einigen Köpfen herumgeistert. Im Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen trifft Johannes Sellin auch auf seinen Lieblingsspieler: Uwe Gensheimer, der ihm vorgemacht hat, wie man es als Nachwuchsspieler in die Nationalmannschaft schafft. „So weit ist der Sellin noch nicht. Er hat vor allem in der Abwehr große Defizite“, sagt Trainer Dagur Sigurdsson, „aber er ist schlau und näher an den Kader herangerückt. Die Vorbereitung auf die neue Saison wird für Johannes sehr wichtig sein.“

So schnell wird Sellin an Markus Richwien nicht vorbeikommen. „Er gibt mir jetzt aber sehr viele Tipps, die mir sehr helfen“, sagt Sellin. „Ich versuche wenigstens, Markus zu ersetzen.“ Wenn ihm das weiterhin so gut gelingt, ist er auch wieder ein Kandidat für die Junioren-Nationalmannschaft, die sich auf die EM vorbereitet. Nebenbei will der 19-Jährige im kommenden Jahr das Abitur machen. „Da hilft mir der Verein sehr, bezahlt sogar Einzelunterricht für mich.“ Kein Wunder, dass Johannes Sellin von Füchse Manager Bob Hanning „als Mann mit großem Herz für den Nachwuchs“ spricht.

Hanning wird das Spiel der Füchse diesmal jedoch nicht live verfolgen. Er war gestern beim Champions-League-Finale der Fußballer. „Ich werde aber per Telefon informiert“, sagt der Manager. „Ich bin gespannt, was man mir über Johannes Sellin erzählen wird.“ Hartmut Moheit

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