zum Hauptinhalt

Sport: Die Zwei als Bremse

Ferrari-Fahrer Massa braucht schnell Erfolge

Manama - Seine größte Angst chauffiert Felipe Massa die ganze Zeit selbst durch die Gegend. Sie ist auf der Bugspitze seines Ferrari verewigt, weiß auf rot, so dass es jeder lesen kann, und es ist eine Zahl: die 2. Sie verfolgt ihn schon sein ganzes Rennfahrerleben, und der brasilianische Formel-1-Pilot droht nun vollends an ihr zu scheitern. In dieser Saison ist er bisher nicht über die Rolle hinausgekommen, dem Weltmeister Kimi Räikkönen mit respektablem Abstand hinterherzufahren.

Es gab Zeiten, da glaubten nicht nur Massas Freunde, dass er der Zwei endlich entkommen sei. In der zweiten Saisonhälfte 2006 fuhr er gleichauf mit Michael Schumacher, auch im Jahr darauf konnte er lange mit Räikkönen mithalten. Doch nachdem der Finne schließlich den Titel für Ferrari holte, scheint die Angst, teamintern doch wieder nur zur Nummer zwei abgestempelt zu werden, Massa geradezu zu lähmen. Anders ist es kaum zu erklären, dass der 26-Jährige plötzlich wieder in alte Muster verfiel und bei den Rennen in Australien und Malaysia Anfängerfehler produzierte. Nach null Punkten in den beiden ersten Rennen gerät Felipe Massa nicht nur in der italienischen Presse unter Beschuss. Auch bei Ferrari selbst macht man sich Gedanken, selbst wenn das öffentlich noch dementiert wird. Doch dass Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gern Fernando Alonso holen würde, ist bekannt. Jetzt ist mit Jean Todt das größte Hindernis für einen solchen Deal verschwunden. Der frühere Ferrari-Teamchef galt als Massas größte interne Stütze.

Immerhin: 2007 gewann Massa nach ebenfalls nicht berauschendem Saisonbeginn in Bahrain, und am gestrigen Freitag war er im Training Schnellster. Doch viel Zeit für eine Wende bleibt ihm nicht mehr. Bis Mitte des Jahres, so hört man, habe Felipe Massa Galgenfrist – wenn dann die Ergebnisse nicht stimmen, könnte seine Zeit bei Ferrari nach dieser Saison beendet sein. Karin Sturm

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false