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Alles Beten hat nicht geholfen: Lukas Podolski verlässt im Sommer wohl den 1. FC Köln Richtung London.

© dapd

Die zweite Großchance: Warum Podolski zu Arsenal wechselt

Die öffentliche Bestätigung fehlt noch, aber der Wechsel von Lukas Podolski zum FC Arsenal scheint beschlossene Sache zu sein. Ein Spieler in London freut sich schon jetzt auf seinen neuen Kollegen.

Köln - Es war schon erstaunlich, wie offen Per Mertesacker vor einigen Tagen bei einem Fernsehinterview Auskunft über die private Korrespondenz mit seinem Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski gab. Gerade in Vertragsangelegenheiten bewahren Fußballprofis in der Regel allerhöchste Diskretion. „Er war sehr interessiert an Arsenal in den vergangenen Wochen und hat mir die eine oder andere SMS geschickt“, sagte Mertesacker, Verteidiger beim FC Arsenal.

Der Podolski nahestehende Boulevard vermeldete jetzt eine Einigung zwischen Arsenal-Manager Arsene Wenger und Podolski. Dem Vernehmen nach soll der 26-Jährige bei Arsenal für vier Jahre unterschrieben haben und jährlich sieben Millionen Euro kassieren. „Kein Kommentar“, heißt es dazu aus beiden Vereinen. Das ist zwar keine Bestätigung, aber auch kein Dementi. 13 Millionen Euro soll Arsenal für die vorzeitige Beendigung des bis 2013 laufenden Vertrags an den 1. FC Köln überweisen.

Es wäre der zweite Versuch von Lukas Podolski, bei einem europäischen Spitzenverein anzukommen. Im Jahr 2009 war er für zehn Millionen Euro Ablösesumme entnervt vom FC Bayern zu seinem Heimatklub zurückgekehrt, weil er sich in München nie durchsetzen konnte. Mittlerweile hat der Angreifer aber einen Reifeprozess durchschritten. Podolskis Wechsel bedeutet für den 1. FC Köln einen enormen sportlichen Verlust. Im Moment kämpft Podolski mit einer Magen-Darm-Grippe, am Samstag im Heimspiel gegen Hertha BSC soll er aber auflaufen. Für die Kölner wäre das wichtig, sind sie auf dem Platz doch arg von ihm abhängig.

Ursprünglich soll die Forderung der Kölner bei 18 Millionen Euro gelegen haben. Der wahrscheinliche Wechsel bietet neue Chancen für den FC. Der Fokus des Interesses dürfte sich in der kommenden Saison auf mehrere Spieler verteilen. Kölns Sportdirektor Volker Finke konnte sich ohnehin nie mit der One-Man-Show Podolski anfreunden. Zudem würde der Klub die nicht gerade üppig vorhandenen finanziellen Mittel breiter streuen können – derzeit erhält Podolski jährlich rund 3,5 Millionen Euro. Für die Kölner eine exorbitant hohe Summe.

„Lukas hat mich noch nicht angerufen“, sagte Per Mertesacker noch über seinen wohl neuen Kollegen, „das wird, denke ich, jetzt in Ruhe passieren.“ jst

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