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Sport: „Diese Entscheidung enttäuscht mich“

Der ehemalige Alba-Coach Svetislav Pesic über die Entlassung von Emir Mutapcic

Svetislav Pesic (56) trainierte Alba Berlin von 1993 bis 2000. Er gewann mit dem Verein den KoracCup, vier Meistertitel und zweimal den Pokal. Als Nationaltrainer wurde er mit Deutschland 1993 Europameister, mit Jugoslawien 2001 Europa- und 2002 Weltmeister. Vor dieser Saison ist er beim FC Barcelona aus Protest gegen eine Personalentscheidung des Vereins zurückgetreten. Gestern unterschrieb er einen Vertrag bei Virtus Rom.

Herr Pesic, haben Sie von der Entlassung von Trainer Emir Mutapcic in Berlin gehört?

Ich habe es am Donnerstagabend im Videotext gelesen. Ich wollte heute Emir Mutapcic und Kotrainer Burkhardt Prigge anrufen und mit ihnen über die Situation sprechen.

Was halten Sie von der ersten Trainerentlassung in der 14-jährigen Geschichte des Vereins?

Ich bin sehr überrascht. Diese Entscheidung enttäuscht mich. Hier geht es nicht um Fußball, da wird oft ein Trainer entlassen. Hier geht es um Basketball.

Aber Alba Berlin hat von den letzten zehn Spielen sieben verloren.

Ergebnisse sind nicht wichtig. Im Basketball ist die Entwicklung eines Vereins wichtig.

Die war zuletzt auch nicht mehr gut.

Entschuldigung, ich bin gerade im Gespräch, Sie wollten doch nur zwei Fragen stellen.

Gut, dann die wichtigste Frage: Kommen Sie als Trainer zu Alba zurück?

Nein, nein. Seit ich im Jahr 2000 als Trainer bei Alba aufgehört habe, bin ich vom Verein nie gefragt worden, ob ich helfen kann.

Heißt das, dass Ihr Verhältnis zum Klub nicht mehr so gut ist?

Doch, das Verhältnis ist sehr gut. Aber es geht nicht in die Richtung, dass jemand aus dem Verein Svetislav Pesic fragt.

Sie haben jetzt bei Virtus Rom unterschrieben.

Ja, bis 2007. Ich hatte einige Angebote von Vereinen, die mich haben wollten.

Alba war nicht dabei?

Ich hatte drei oder vier Jahre kein Angebot von Alba. Auch als ich bei Barcelona als Trainer aufgehört habe, hat mich niemand gefragt, ob ich helfen kann. Warum also jetzt?

Das Gespräch führte Benedikt Voigt.

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