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Sport: Dinner mit Juan Carlos

IOC-Delegierte beginnen heute in Madrid mit der Inspektion der Bewerberstädte für die Spiele 2012

Madrid Sie werden wie Staatschefs hofiert. Dabei sind sie keine Präsidenten, sondern nur Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). In Madrid werden die IOC-Delegierten nicht nur mit der Regierung sprechen, sondern auch mit König Juan Carlos dinieren. Die zwölf Mitglieder der IOC-Prüfungskommission beginnen an diesem Mittwoch in der spanischen Hauptstadt ihre Rundreise durch die Metropolen, die sich um die Olympischen Spiele 2012 bewerben.

Sie werden sich vier Tage lang in Madrid umschauen, danach kommen London, New York, Paris und Moskau an die Reihe. Leipzig hatte sich ebenfalls beworben, scheiterte aber bereits in der Vorauswahl. Das IOC-Gremium unter dem Vorsitz der Marokkanerin Nawal El Moutawakel, Olympiasiegerin von 1984 über 400-m-Hürden, erstellt nach dem Besuch der fünf Städte einen Bericht, der die wichtigste Grundlage für die Entscheidung der Vollversammlung am 6. Juli in Singapur sein wird.

„Der Bericht der Evaluierungskommission ist wichtig, aber er wird nicht den Ausschlag geben“, sagte IOC-Ehrenpräsident Juan Antonio Samaranch. „Viel wichtiger wird es sein, die einzelnen IOC-Mitglieder dazu zu bringen, für Madrid zu stimmen.“ Der 84-jährige Spanier, der 21 Jahre an der Spitze des IOC gestanden hat, verfügt noch über Einfluss und Kontakte. „Ich werde für Madrid tun, was ich kann.“

Die spanische Hauptstadt war bei der Bewerbung um die Spiele 2012 zunächst als Außenseiter ins Rennen gegangen. Aber bei der Vorauswahl im Mai 2004 belegte Madrid überraschend den zweiten Platz hinter Paris. Die Spanier waren mit ihrem ökologischen Konzept gut angekommen. „Wir bieten die umweltfreundlichsten Spiele aller Zeiten“, sagte Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardón.

Madrid soll neben Paris zu den Favoriten gehören. Die spanische Hauptstadt will bei den Spielen weitgehend ohne Autos auskommen. Die meisten Wettkampfstätten sollen zu Fuß oder mit der U-Bahn zu erreichen sein. „Das Olympische Dorf wird nur fünf Minuten vom Flughafen entfernt sein“, sagt Feliciano Mayoral, Präsident des Bewerbungskomitees. „Was die kurzen Wege angeht, ist unser Projekt nicht zu übertreffen.“ Die Spanier versprechen auch, dass dem IOC eine Zitterpartie wie 2004 in Athen erspart bleiben wird, als mehrere Wettkampfstätten erst im letzten Moment fertig gestellt wurden. 70 Prozent der Madrider Arenen stehen bereits, bis Ende 2007 sollen es 90 Prozent sein. dpa

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