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Mit 32 immer noch Biss. Dirk Nowitzki spielt seit 1998 in der US-Profiliga NBA bei den Dallas Mavericks. 2007 wurde er zum wertvollsten NBA-Profi gewählt. Am Samstag startet er gegen Portland in die Play-offs.

© dpa

Dirk Nowitzki: „Play-offs sind Schach“

Basketball-Star Dirk Nowitzki spricht im Tagesspiegel-Interview über das Titelrennen in der NBA, die Teilnahme an der EM und einen möglichen Wechsel nach Deutschland.

Herr Nowitzki, am Samstag starten in der amerikanischen Basketball-Liga NBA die Play-offs. Holen Sie in Ihrer 13. Saison endlich den Titel? Dallas gilt nicht als Favorit.

Ich glaube, es ist alles drin für uns. Wir haben diese Saison gezeigt, dass wir wichtige Spiele gewinnen können, auch auswärts. Und wenn wir gesund sind, haben wir eine sehr tief besetzte Bank. Dazu haben wir in den letzten Spielen wieder gut verteidigt, das ist ganz wichtig für uns in den Play-offs. Und am Mittwoch haben wir die Saison nochmal mit einem Sieg abgeschlossen. Jetzt hoffe ich, dass wir das Momentum mit in die Play-offs nehmen und dann schauen wir mal, was in der ersten Runde gegen Portland geht.

Was ist das Besondere an den Play-offs?

Alles wird intensiver. In der regulären Saison hat man nur einen Tag, um sich auf eine Gegner vorzubereiten. In einer Play-off-Serie kennt der Gegner alle unsere Systeme und wir seine. Das ist wie ein Schach-Spiel, du musst dann immer wieder Dinge verändern, etwas Neues entgegensetzen. Das ist eine spaßige Zeit, weil jedes Spiel so wichtig ist und das ganze Momentum einer Serie verändern kann.

Haben Sie ein Play-off-Ritual?

Ich bereite mich immer gleich vor, egal ob es ein Vorbereitungs-, Saison- oder Play-off-Spiel ist. Ich lege mich vorher ein, zwei Stündchen hin und esse immer meine Nudeln vor dem Spiel.

Sind Ihre Eltern und Ihr Mentor Holger Geschwindner wieder zur Unterstützung da?

Mein Vater sitzt gerade am Pool herum und langweilt sich, meine Mutter ist zu Hause geblieben... er langweilt sich nicht, ruft er gerade. Und der Holger ist da, klar, wie immer in den Play-offs.

Sind Sie bei der EM in Litauen dabei? Laut der Internet-Seite des deutschen Basketball-Bundes haben Sie Ihre Zusage gegeben.

Angeplant war, dass ich bei der EM dabei bin. Aber jetzt möchte ich erst einmal schauen, wie wir durch die Play-offs kommen. Hoffentlich spielen wir lang, bis Juni und ich komme ohne Verletzungen durch. Das sind alles Faktoren. Danach muss man sich im Sommer zusammensetzen.

Der NBA droht ein Arbeitskampf. Was sind Ihre Pläne, falls die nächste Saison ausfällt?

Der Lockout würde ja erst ab dem 1. Juli beginnen, da muss man abwarten. Im Moment sind Liga und Spielergewerkschaft ziemlich weit voneinander entfernt, aber da kann sich innerhalb einer Woche oder eines Meetings viel ändern. Aber klar ist, dass ich nicht herumsitzen und abwarten würde, sondern eine Option bräuchte.

Wer ist diese Option? Bayern München, Baskets Bamberg oder Alba Berlin?

Es gibt da überhaupt keinen Favoriten, denn es gibt noch gar keine Pläne, in Europa zu spielen. Ich hoffe, dass die nächste NBA-Saison im November stattfindet. Dann bleibe ich hier in Dallas.

Wer ist Titelfavorit? Wo sehen Sie Dallas?

Ich glaube, wir sind ganz oben mit dabei. Im Westen ist alles offen. Die Lakers sind für mich nach wie vor der Topfavorit. Die San Antonio Spurs haben eine Riesen-Saison gespielt, Oklahoma ist für mich ein Geheimfavorit, die sind sehr gefährlich.

Das Gespräch führte Dominik Bardow

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