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Sport: Doch auch der Blick auf einen zweifelhaften Heilsbringer garantiert noch kein Ende der Misere

Die Worte seines Krefelder Kollegen Doug Mason bereiteten Peter John Lee sichtlich Unbehagen. Gut gelaunt plauderte der Trainer der Pinguine nach dem Sieg seiner Mannschaft über die Eisbären am späten Sonntagabend darüber, wie weit sein Team noch vom Erreichen der Play-offs entfernt ist.

Die Worte seines Krefelder Kollegen Doug Mason bereiteten Peter John Lee sichtlich Unbehagen. Gut gelaunt plauderte der Trainer der Pinguine nach dem Sieg seiner Mannschaft über die Eisbären am späten Sonntagabend darüber, wie weit sein Team noch vom Erreichen der Play-offs entfernt ist. "Jedes Mal, wenn ich mir die Tabelle anschaue", sagte Mason, "dann fällt mein Blick als erstes auf Platz neun. Erst wenn wir zehn Spiele vor Ende der Hauptrunde 15 Punkte Vorsprung auf den Neunten haben, dann bin ich beruhigt, vorher nicht."

Damit kein Missverständnis entsteht, Masons Mannschaft rangelt momentan nicht um Rang acht, der Referent vom Sonntag war kein Geringerer als der Trainer des Tabellendritten. Mitten im Ringen um den Einzug in die Play-offs sind andere: Nürnberg, Hannover, Schwenningen und Frankfurt zum Beispiel. Noch liegen die Eisbären auf dem achten Platz, doch das Eis für die Berliner wird dünner. Die Hoffnungen des EHC nach den Siegen über Augsburg und Mannheim zu einer Erfolgsserie anzusetzen, erlitten am Freitag beim 2:3 in Kassel und am Sonntag beim 5:7 gegen Krefeld herbe Dämpfer. Die Bilanz aus den letzten elf Spielen ist für die Berliner wenig schmeichelhaft, drei Siegen stehen acht Niederlagen gegenüber.

14 Spiele bleiben den Eisbären noch bis zum Beginn der Play-offs, viel Spielraum für fundamentale Änderungen ist da angesichts der diffizilen Tabellensituation nicht, selbst wenn die Gespräche mit Andy Murray, zur Zeit bei den Los Angeles Kings in der National Hockey League (NHL) hinter der Bande, Ergebnisse bringen sollten. Mit Hilfe des ehemaligen Trainers der Eisbären erhofft man sich, noch einen Spieler aus Nordamerika holen zu können. Doch selbst wenn die Versuche bis zum Transferschluss am 31. Januar erfolgreich sein sollten, es scheint zweifelhaft, dass sich damit neuer Schwung in das Ensemble des EHC bringen läßt. Einfach werden die nächsten Aufgaben für die Mannschaft von Peter John Lee wohl in keinem Fall. Heute müssen die Eisbären bei einem direkten Konkurrenten in Kampf um den Einzug in die Play-offs, den Frankfurt Lions, antreten. Bei einer Niederlage des EHC würden die Hessen mit den Berlinern nach Punkten gleichziehen, Hannover und Nürnberg - beide haben weniger Spiele als die Eisbären absolviert - vermutlich in der Tabelle an den Berlinern vorbeimarschieren.

Bei aller gebotenen Vorsicht, die Frage, was passieren würde, wenn die Eisbären ab Mitte März nicht in den Play-offs, sondern in der Abstiegsrunde antreten müssen, stellt sich inzwischen. Der Gedanke daran bereite ihm zwar Kopfschmerzen, sei aber angebracht, sagt der Generalbevollmächtigte des EHC, Martin Müller. "Wenn wir die Play-offs verpassen, dann haben wir unser Saisonziel nicht erreicht", meint Müller. Konsequenzen? "Das wird man dann schon sehen."

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