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Mehr als ein Fußballer. Salomon Kalou gefällt an dem Film „Der geliebte Elefant“, dass er ihn nicht nur auf dem Rasen zeigt, sondern auch im normalen Leben.

© Aus „Salomon Kalou – Der geliebte Elefant“, Chow-Toun Media, Special Touch Studios and Trace TV all rights reserved

Doku über Hertha-Stürmer: Auf der Couch bei Salomon Kalou

Der ivorische Profi von Hertha BSC hat sich ein Jahr lang von einem Kamerateam begleiten lassen. Der Film feiert auf dem "11mm"-Filmfestival in Berlin nun Deutschlandpremiere.

„Da kommt hoher Besuch“, sagt der Regisseur André Schäfer, der gerade über seinen neuen Film „You’ll never walk alone“ spricht. Alle Köpfe drehen sich zur Tür. Der hohe Besuch ist direkt aus Paris eingeflogen gekommen. Er lächelt freundlich, wie er das eigentlich immer tut, wirkt aber auch ein bisschen eingeschüchtert von dem ganzen Trubel um seine Person.

Der hohe Besuch heißt Salomon Kalou, er ist als Fußball-Profi beim Berliner Bundesligisten Hertha BSC angestellt und jetzt bei der Pressekonferenz zum Fußballfilm-Festival „11mm“ zu Gast. Vom 30. März bis zum 3. April werden bei dem Festival 56 Filme aus 25 Ländern gezeigt. Kalou soll einen dieser Film vorstellen: einen, zu dem er eine besondere Beziehung besitzt und der bei „11mm“ am Montag, dem 3. April (17.45 Uhr, Kino Babylon Mitte) seine Deutschlandpremiere feiern wird. Der Film heißt „Salomon Kalou – Der geliebte Elefant“, und er erzählt, wie aus einem „little boy from Africa“ (Salomon Kalou) ein gefeierter Fußballer geworden ist, Nationalspieler der Elfenbeinküste, Afrikameister mit seinem Land und Champions-League-Sieger mit dem FC Chelsea. „Er ist ein Mensch mit einer einzigartigen Geschichte“, hat die Filmemacherin Angel Chow-Toun bei der Vor-Premiere der Dokumentation Ende des vergangenen Jahres in Abidjan erzählt.

Kalou hat sich fast ein Jahr lang von ihr mit der Kamera begleiten lassen. Freunde, Kollegen wie Vedad Ibisevic von Hertha BSC, und Familienmitglieder sind ebenfalls zu Wort gekommen, auch deshalb bedeute ihm der knapp einstündige Film eine Menge, sagt Kalou. Das sei nicht nur seine Geschichte, „das ist unsere Familiengeschichte“. Was er erlebt habe, wolle er mit all den Kindern teilen, die den gleichen Traum hätten wie er früher. „Ich habe das Glück, dass ich diesen Traum jeden Tag lebe“, sagt Salomon Kalou.

Kalou würde gerne in Berlin bleiben

Der Fußball hat ihm viele Türen geöffnet, Kalou ist als Profi weit herumgekommen in der Welt: von Abidjan an der Elfenbeinküste über Rotterdam, London, Lille bis nach Berlin. Ob die Reise im Sommer weitergeht, wenn sein Vertrag bei Hertha BSC nach drei Jahren ausläuft, das ist noch nicht entschieden. China ist in diesen Wochen und Monaten für einen 31-Jährigen natürlich eine Option, vor allem eine finanzielle, aber Kalou würde am liebsten in Berlin und bei Hertha bleiben. Die Stadt sei ihm zur Heimat geworden, sagt er, „hier fühle ich mich zu Hause“. Da auch Hertha an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert ist, wird eine Einigung in Kürze erwartet.

An die Beobachtung durch die Kamera hat sich Kalou erst gewöhnen müssen, anfangs sei das nicht leicht gewesen, fremden Menschen die eigene Wohnung zu öffnen. Begonnen hat das Projekt mit einem kurzen Interview der französischen Journalistin Chow-Toun, „dann ist es ein Kurzfilm geworden und schließlich ein Dokumentarfilm“, erzählt Kalou. Bilder des Films sind bei der Pressekonferenz noch nicht zu sehen. Kalou aber berichtet, dass er viele gute Momente enthalte, es sei wirklich eine gute Geschichte, die da erzählt werde.

Es ist durch die Umstände auch eine sehr emotionale Geschichte geworden. In „Der geliebte Elefant“ kommt auch Kalous Vater zu Wort. Er erzählt wie der kleine Salomon als Kind war, was ihn angetrieben und wie er seinen Traum vom Leben als Fußballprofi verwirklicht hat. Anfang August, mitten in den Dreharbeiten, ist Kalous Vater mit 70 Jahren gestorben.

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