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Sport: Doping auf Ungarisch

fordert Härte durch den Leichtathletik-Weltverband Istvan Gyulai ist nicht bloß Generalsekretär des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, er ist auch Ungar. Und beim ungarischen Verband setzen sie wohl auf die kompromisslose Rückendeckung durch den einflussreichen Landsmann.

fordert Härte durch den Leichtathletik-Weltverband Istvan Gyulai ist nicht bloß Generalsekretär des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, er ist auch Ungar. Und beim ungarischen Verband setzen sie wohl auf die kompromisslose Rückendeckung durch den einflussreichen Landsmann. Anders sind die skandalösen Urteile in den Fällen Adrian Annus und Robert Fazekas nicht zu erklären. Hammerwerfer Annus und Diskuswerfer Fazekas flogen in Athen als Dopingsünder auf, verloren ihre Goldmedaillen und wurden regelgerecht für zwei Jahre gesperrt. Annus hatte einen Dopingtest verweigert, Fazekas offenkundig mit Fremd-Urin manipuliert. In der Szene heißt diese Form von Urin-Manipulation bezeichnenderweise schon „die ungarische Methode“. Doch jetzt hat der ungarische Verband Annus freigesprochen und Fazekas’ Zwangspause halbiert. Die Begründungen sind abenteuerlich: Fazekas habe nur zu wenig Urin abgegeben, Annus überhaupt nicht gegen internationale Doping-Richtlinien verstoßen.

Die IAAF muss diese Urteile kassieren, alles andere wäre juristisch ein Regelverstoß und moralisch eine Bankrotterklärung. Denn die Lücken im Anti-Doping-Netz der IAAF sind bei den Spielen in Athen peinlich entlarvt worden. Der Weltverband hatte sich danach vollmundig verpflichtet, härter durchzugreifen. Istvan Gyulai wird seinen Landsleuten deshalb nicht helfen können. Er muss schon im eigenen Interesse scharf gegen den Heimatverband vorgehen. Sonst kann Gyulai sich seinen nächsten Karriereschritt abschminken. Er will schließlich IAAF-Präsident werden.

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