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Sport: Doping: Das Baumann-Szenario

Jirka Arndt ist fein raus. Er muss sich nicht damit beschäftigen, bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund über 3000 m zu starten oder zu verzichten.

Jirka Arndt ist fein raus. Er muss sich nicht damit beschäftigen, bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund über 3000 m zu starten oder zu verzichten. Denn der Olympiaachte über 5000 m vom SC Charlottenburg weilt zum Höhentraining in Kenia. Da ist es ihm egal, ob Dieter Baumann in Dortmund mitläuft und damit den nationalen Verband DLV einer Pauschalstrafe durch den Weltverband IAAF aussetzt. Die würde eine Sperre aller Sportler nach sich ziehen, die beim selben Sportfest wie der von der IAAF suspendierte Baumann in Aktion treten. Allerdings rechnet Volker Wollschläger nicht damit, dass dieses Schreckensszenario eintritt. Denn das DLV-Präsidiumsmitglied kann als Wettkampfleiter der Titelkämpfe jedem Athleten die Zulassung verweigern. Und wie es scheint, hätte Wollschläger volle Rückendeckung des Präsidiums. In dem spielt der DLV-Präsident Helmut Digel nur noch eine Außenseiterrolle als Baumann-Sympathisant. Der Volljurist Clemens Prokop, Vizepräsident Recht und einziger Kandidat für das Präsidentenamt nach Digel, weiß, dass Baumanns Start die Glaubwürdigkeit des DLV in der Weltleichtathletik nachhaltig beschädigen würde. Prokop hofft, dass der dreiköpfige Rechtsausschuss unter Vorsitz von Wolfgang Schoeppe die Starterlaubnis für Baumann revidiert. Wenn nicht, dann läge für den DLV das kleinere Übel darin, Baumann in letzter Instanz auf Weisung Wollschlägers die Teilnahme zu verweigern. Und sich an Stelle einer Isolierung des DLV auf eventuelle Schadenersatzforderungen Baumanns einzustellen.

epo

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