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Doping: T-Mobile-Teamärzte unter Druck

Als Reaktion auf die Doping-Beichte des ehemaligen Telekom-Radprofis Bert Dietz und die konkreten Vorwürfe gegen die Teamärzte der Uniklinik Freiburg kündigte T-Mobile Konsequenzen an. Auch der Sportliche Leiter Rolf Aldag steht unter Druck.

Berlin - Kommunikationschef Christian Frommert stellte die sportmedizinische Zusammenarbeit mit der Klinik zum Saisonende zur Disposition. Dietz hatte in der ARD-Sendung "Beckmann" zugegeben, während seiner Zeit bei Telekom von 1994 bis 1998 ab 1995 regelmäßig auf Empfehlung der Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid EPO genommen zu haben.

"Ich möchte nicht ausschließen, dass wir nicht weiter mit Freiburg arbeiten, aber wir müssen die laufende medizinische Betreuung der Fahrer während der laufenden Saison gewährleisten und über vernünftige Alternativen nachdenken", sagte Frommert. Auch die Rolle des Ex-Profis Rolf Aldag, seit Saisonbeginn als Teamchef an der Spitze der sportlichen Leitung der Bonner Mannschaft, soll laut Frommert intensiv hinterfragt werden.

Prinzipieller Wille zur Aufarbeitung

Auch Aldag fuhr zu der Zeit bei Telekom an der Seite Jan Ullrichs und Erik Zabels. Nach ersten Vorwürfen des ehemaligen belgischen Telekom-Betreuers Jef d'Hont hatte T-Mobile die beiden Ärzte suspendiert, die Klinik hatte eine unabhängige Untersuchungs- Kommission eingesetzt.

"Natürlich müssen wir die Vergangenheit noch intensiver aufarbeiten, daran sind wir momentan gerade und dazu werden wir uns in Kürze auch noch mal äußern. Dietz hat vor allem von sich geredet. Er hat versucht, das Ganze klar glaubwürdig darzulegen, und das ist ihm aus meiner Sicht gelungen. Nur so kann es gehen", sagte Frommert im ARD-Morgenmagazin.

Die von Dietz angedeutete, stillschweigende Duldung der Telekom-Führung mit den offensichtlich flächendeckenden Doping-Praktiken im Team in den 90er Jahren konnte sich Frommert "nicht vorstellen". Der dpa erklärte er: "Die Deutsche Telekom gab Geld an einen Betreiber. Natürlich will der Sponsor Erfolg sehen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sagt: Bitte setzt unerlaubte Mittel ein." (tso/dpa)

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