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Doping-Verdacht: Ullrich gibt Speichelprobe ab

Im Fall des unter Doping-Verdacht stehenden Jan Ullrich könnte ein DNS-Test bald Gewissheit bringen. Bislang hatte sich der frühere Radprofi immer gegen einen solchen Test gesperrt.

Hamburg/Konstanz - Der unter Doping-Verdacht stehende Rad-Profi Jan Ullrich hat in Konstanz am Bodensee eine Speichelprobe abgegeben. Ullrich-Manager Wolfgang Strohband bestätigte entsprechende Informationen der "Bild"-Zeitung. Die Spreichelprobe ist für die Bonner Staatsanwaltschaft bestimmt, die nun die DNS-Probe mit den im Rahmen des spanischen Dopingskandals gefundenen Blutbeuteln vergleichen kann.

Der in der Betrugsaffäre um den ehemaligen T-Mobile-Kapitän zuständige Bonner Staatsanwalt Fred Apostel hatte zuvor erklärt, in "absehbarer Zeit" sei mit einem DNS-Abgleich im Fall Ullrich zu rechnen. Damit hatte Apostel das schriftliche Angebot der Ullrich-Anwälte bestätigt. Ullrich wollte die Speichelprobe nach Angaben seines Sprechers Michael Lang in Konstanz nahe seines Schweizer Wohnorts Scherzigen abgeben.

Ullrich will keinen Kontakt mit Fuentes gehabt haben

Mit der Speichelprobe kann nun ein Abgleich mit dem Blut vorgenommen werden, das die spanische Guardia Civil bei ihren Doping-Ermittlungen bei dem Mediziner Eufemiano Fuentes im Mai in Madrid sichergestellt hatte und das Ullrich zugerechnet wird. Apostel wartet auf die von den spanischen Behörden zugesagten Blutbeutel mit den ominösen Code-Bezeichnungen "Nummer 1", "Rudys Sohn" und "Jan". Ullrich bestreitet weiter jeden Kontakt zu Fuentes.

Ullrichs Anwälte hatten ein Schreiben vom 22. Januar öffentlich gemacht, in dem sie für ihren in die Doping-Affäre verstrickten Mandanten erklärten, er sei zur Speichelabgabe in Deutschland bereit. Gleichzeitig blockierten die Ullrich-Anwälte durch Widerspruch aber die Weitergabe einer den Schweizer Behörden bereits vorliegenden Speichelprobe im Rahmen eines Rechtshilfe-Verfahrens an die Bonner Staatsanwaltschaft. Durch diese Maßnahme soll laut Ullrich-Anwalt Johann Schwenn die Weitergabe privater Unterlagen verhindert werden, die bei der Hausdurchsuchung im September in der Ullrich-Villa in Scherzingen sichergestellt worden waren. (tso/dpa)

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