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Doping-Vorwürfe: Jan Ullrich muss um Werbeverträge bangen

Nach seinem guten Ruf könnte der unter Doping-Verdacht stehende Jan Ullrich auch bald seine lukrativen Werbeverträge verlieren. Der Schweizer X-Technology-Konzern startete nun eine Umfrage im Internet zur Person Ullrich.

Berlin - Der des Dopings verdächtigte ehemalige Radprofi Jan Ullrich muss um seine neuen Werbeverträge bangen. Nachdem das österreichische Zweitliga-Rad-Team Volksbank schon vorsichtig Abstand von dem als Berater angekündigten Ullrich genommen hatte, startete der Schweizer Funktions-Kleidungs-Hersteller X-Technology eine Kundenbefragung auf seiner Internetseite. Zuvor gab es eine interne Umfrage durch registrierte Benutzer. Zudem wurde das Forsa-Institut mit einer Umfrage beauftragt.

Das Schweizer Unternehmen, bei dem der am 26. Februar zurückgetretene Tour-de-France-Sieger von 1997 die Forschung durch sein physiologisches Praxis-Wissen unterstützen soll, "will mit seiner Umfrage herausfinden, wie die Menschen heute tatsächlich zu Jan Ullrich stehen."

"Wir wollen Ihre ehrliche Meinung als Sportler. Wie denken Sie über unsere Partnerschaft mit Jan Ullrich? Fußball, Radsport, Leichtathletik, Schwimmen... Täglich erreichen uns Meldungen über Dopingvorwürfe. Doch in den Medien ist stets ein Name mit dem Wort Doping eng verbunden: 'Jan-Ullrich'. Unsere Produkte zählen zu den besten der Welt. Angeheizt durch die Medien, wird nun auch unsere Arbeit kritisiert. Wir werden aufgefordert, auf Jan Ullrich, unser 'bionisches Messinstrument' zu verzichten und möchten wissen, wie Sie darüber denken", hieß es im Unternehmens-Text, in dem der 33-Jährige gepriesen wird: "Jan Ullrich ist für uns das, was Michael Schumacher für Ferrari ist".

X-Technology will Partnerschaft nicht in Frage stellen

"Es ist in keinster Weise davon die Rede, dass die Umfrage die Partnerschaft in Frage stellt oder dass den Partner Zweifel an Ullrichs Fähigkeit plagen würden, physiologische Leistungen zu beurteilen", erklärte das Unternehmen. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb die Medien zur "Hetzjagd" gegen Jan Ullrich blasen und bestimmte Entscheidungen vorverurteilen, indem sie Behauptungen in den Raum stellen und vorformulieren, die so nicht richtig sind.

Nach der DNS-Übereinstimmung der beim mutmaßlichen spanischen Doping-Doktor Eufemiano Fuentes gefundenen Blutbeutel mit einer Speichelprobe Ullrichs muss Ex-Profi Ullrich mit einem Verfahren wegen Betrugs zum Nachteil seines früheren Arbeitgebers T-Mobile rechnen. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt. Außerdem könnte dem einstigen deutschen Sport-Liebling ein Prozess wegen Falschaussage in seinem Konflikt mit dem Molekular-Biologen und Anti-Doping-Aktivisten Werner Franke bevorstehen. (tso/dpa)

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