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Doping: Weiter Wirbel um Jan Ullrich

Der deutsche Radsportler Jan Ullrich gehört laut einem Bericht des spanischen Radiosenders Cadena Ser zu insgesamt 58 Doping-verdächtigen Athleten. Ullrichs Tourstart ist aber bislang nicht gefährdet.

Madrid - Wie der Sender Cadena Ser am Donnerstag unter Berufung auf die spanische Polizei Guardia Civil auf seiner Internetseite mitteilte, taucht der Name Ullrichs ebenso auf einer Liste der Dopingfahnder auf wie unter anderem Ivan Basso, Joseba Beloki, Roberto Heras, Tyler Hamilton, Santi Pérez, Santiago Botero und Quique Gutierrez. "Momentan ist es so, dass wir widersprüchliche Meldungen bislang nur aus den Medien haben", erklärte T-Mobile-Pressesprecher Christian Frommert zu den neuen Vorwürfen. "Wir warten jetzt offizielle Stellungnahmen der spanischen und französischen Stellen ab, die offenbar zusammenarbeiten. Dann werden wir umgehend reagieren", so Frommert.

Die Guardia Civil habe die bislang geheim gehaltene Liste mit Namen am Donnerstag, wenige Tage vor dem Start des Radrenn-Klassikers der Tour de France (1. bis 23. Juli), veröffentlicht, meldete der Radiosender. Die Dopingfahnder wollen das Netz der dopenden Radfahrer in Spanien offen legen. Sämtliche genannten Radfahrer hätten die Dienste des unter Dopingverdachts stehenden Arztes Eufemiano Fuentes in Anspruch genommen, hieß es. Fuentes soll ein Doping-Netzwerk unterhalten haben, dass mehrere Fahrer mit manipulierten Blutkonserven und Dopingsubstanzen versorgte. Bei Razzien der spanischen Polizei seien Unterlagen mit codierten Fahrernamen, darunter unter anderem "Hijo Rudicio" - Rudis Sohn, und eine Quittung mit dem Namen "Jan" sichergestellt worden.

Ullrich: "Ich habe nichts zu verbergen"

T-Mobile-Sprecher Frommert erklärte weiterhin, sowohl Ullrich als auch der unter Verdacht stehende spanische T-Mobile-Profi Oscar Sevilla hätten erneut ihre Unschuld beteuert. "Beide sagen, sie haben damit nichts zu tun", sagte Frommert. "Ich weiß: Wer betrügt, fliegt auf", sagte Ullrich. "Ich habe nichts zu verbergen. Ich kann nur guten Gewissens meine Meinung sagen. Es ist schade, dass ich nun meinen Anwalt einschalten muss."

Auch ein Tourstart sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht gefährdet, berichtete der Sprecher. Alle Fahrer, darunter auch die genannten aus den anderen Rennställen, nahmen am Donnerstag an der Teampräsentation im elsässischen Straßburg teil.

Nicht zugelassen bei der Präsentation dabei war jedoch das Astana-Würth-Team, in dem der Mitfavorit und frühere T-Mobile-Profi Alexander Winokourow fährt. Die Mannschaft ist das Nachfolgeteam des Liberty-Seguros-Rennstalls, bei dem Eufemiano Fuentes Teamarzt war. (tso/ddp)

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