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Doping: Hockey-Nationalspieler Draguhn verpasst Dopingtest - ein Jahr Sperre

Weil Hockey-Nationalspieler Sebastian Draguhn auf den Anruf eines Dopinkontrolleurs nicht reagiert hat, gilt er jetzt als Dopingsünder: Laut Richilinien hat er den Test verweigert. Der 25-Jährige sagt, er habe den Anrufer nicht verstehen können.

Hockey-Nationalspieler Sebastian Draguhn ist wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien der Nada für ein Jahr gesperrt worden. Dem 25 Jahre alten Bundesligaspieler vom HTC SW Neuss wird nach Angaben des Deutschen Hockey-Bunds (DHB) die „tatbestandliche Verweigerung einer unangekündigten Dopingprobe“ im August 2008 vorgeworfen. Der Weltmeister von 2006 ist damit ein Jahr lang für nationale und internationale Partien gesperrt.

Die zuständige Anti-Doping-Kommission wertete den Sachverhalt vom August 2008, als Draguhn telefonisch von einem Dopingkontrolleur kontaktiert worden war, als Verweigerung einer Dopingprobe. Nach Draguhns Angaben sollte er an einem Sonntagabend, wenige Tage nach dem Olympiasieg der deutschen Hockeyspieler, unangekündigt kontrolliert werden. Aus dem Olympia-Aufgebot war er kurz vor Meldeschluss als letzter Spieler aussortiert worden. An dem Abend habe er „während einer gesellschaftlichen Verpflichtung mit großer Geräuschkulisse“ den Anruf eines Kontrolleurs erhalten, „den ich kaum verstehen konnte“. Er habe sich wegen der verpassten Olympia- Chance an einem emotionalen Tiefpunkt befunden und zudem in Examensvorbereitungen gesteckt. „Vor diesem Hintergrund ist es völlig unverständlich, dass ich mit diesen extrem gravierenden Folgen bestraft werde“, erklärte Draguhn. Er sei „fassungslos über dieses Urteil“ und fühle sich „absolut ungerecht behandelt“.

Die Kommission stellte fest, dass den Athleten „keine signifikante Schuld“ treffe. Deshalb wurde nicht die für eine Verweigerung einer Dopingkontrolle vorgeschriebene Zwei-Jahres-Sperre, sondern eine reduzierte Sperre von einem Jahr als Strafe festgesetzt. „Es ist für alle Beteiligten eine ganz bittere Situation“, sagte DHB-Sportdirektor Rainer Nittel. Der DHB habe sich den Nada-Richtlinien aber uneingeschränkt unterworfen. Daher werde das Urteil seitens des DHB „auch bedingungslos anerkannt“. (dpa)

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