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Griechenland: Gewichtheber wollen wegen Doping-Verdachts klagen

Die elf unter Dopingverdacht stehenden griechischen Gewichtheber beteuern ihre Unschuld. Und das, obwohl auch die zweite Probe ein positives Ergebnis brachte. Die Athleten behaupten, ihnen seien die Mittel ohne ihr Wissen gegeben worden.

In einer schriftlichen Erklärung versicherten die Athleten, sie hätten nicht bewusst verbotene Substanzen eingenommen. Das berichtete der staatliche griechische Rundfunk am Freitag. Das Schreiben liegt der Athener Staatsanwaltschaft vor, die seit zwei Monaten ermittelt. Indes: Auch die zweite Probe sei positiv, berichtete der Rundfunk weiter. Die zweite Untersuchung war von der Staatsanwaltschaft beantragt worden. Die Ergebnisse übermittelte den griechischen Justizbehörden das Labor in Köln, hieß es dazu weiter.

Sechs Frauen und fünf Männer aus der Nationalmannschaft waren bei einer unangemeldeten Trainingskontrolle am 7. März positiv getestet worden. In den Urinproben der Athleten sollen drei verbotene Substanzen, darunter das äußerst gefährliche Steroid Trenbonol (Methyltrienolon), festgestellt worden sein.

Justiz ermittelt

Eine Gewichtheberin kündigte an, juristisch gegen den nationalen Gewichtheberverband vorgehen zu wollen. Sie äußerte die Ansicht, Trainer und Funktionäre hätten ihr die Substanzen ohne ihr Wissen verabreicht. Die griechische Justiz setzt die Ermittlungen fort. In den nächsten Wochen soll der zurückgetretene Chefcoach Giorgos Iakovou aussagen.

Unklar ist, ob die griechischen Gewichtheber an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen werden. Der Weltverband IWF will sich im Vorfeld der Junioren-WM im Juni in Cali/Kolumbien mit dem Skandal befassen. Nach der bisherigen Praxis der IWF werden Dopingsünder für zwei Jahre gesperrt. Der betroffene Verband muss zudem eine Geldstrafe zahlen. Die Höchstgrenze liegt derzeit bei 400.000 Dollar. Verweigert der Verband die Zahlung der Geldbuße, wird er für ein Jahr von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. (küs/dpa)

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