zum Hauptinhalt
Jones

© ddp

Olympia: IOC plant Olympia-Bann für Dopingsünder

Ehemalige Dopingsünder sollen nach dem Willen von IOC-Chef Rogge bei Olympischen Spielen ab dem Jahr 2010 nicht einmal mehr eine Akkreditierung erhalten.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will im Kampf gegen Doping eine härtere Gangart einlegen: Bereits bei den Winterspielen 2010 in Vancouver und dann erstmals bei Sommerspielen ab 2012 in London sollen Dopingsünder, die zuvor mehr als sechs Monate gesperrt waren, von Olympischen Spielen ausgeschlossen werden. "Für diese Athleten und ihr gesamtes Umfeld gibt es dann keine Akkreditierung mehr", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge auf einer internationalen Telefon-Schaltkonferenz. "Dabei handelt es sich um eine fundamentale Entscheidung, die im nächsten Jahr von der IOC-Vollversammlung in Peking getroffen werden muss", erklärte der Belgier.

Im Fall der geständigen Dopingsünderin Marion Jones, die ihre in Sydney gewonnenen drei olympischen Gold- und zwei Bronzemedaillen inzwischen zurückgegeben hat, gibt es laut Rogge "keinen Automatismus" beim möglichen Nachrücken der anderen Medaillengewinner oder Viertplatzierten. Zunächst müsse der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) darüber entscheiden. Die IAAF-Exekutive will sich am 23. November mit dem Fall der US-Sprinterin befassen. "Erst danach kann das IOC eine abschließende Entscheidung treffen", sagte Rogge unter Hinweis auf die Tagung der IOC-Exekutive vom 10. bis 12. Dezember in Lausanne.

Können Staffelmedaillen aberkannt werden?

Jones war in Sydney Einzel-Olympiasiegerin über 100 und 200 Meter sowie mit der 4 x 400 Meter-Staffel geworden. Im 100-Meter-Finale hatte sich die Griechin Ekaterina Thanou Platz zwei gesichert, war aber wegen eines verpassten Dopingtests vor den Olympischen Spielen 2004 in Athen für zwei Jahre gesperrt worden. Thanou setzte ihre Karriere in diesem Jahr fort.

Besonders schwierig dürfte für IOC und IAAF indes die Entscheidung werden, ob auch die Medaillen der Staffel-Kolleginnen von Marion Jones über 4 x 100 Meter (Bronze) und 4 x 400 Meter (Gold) zurückgefordert werden können. Im Jahr 2000 existierte noch kein Passus im IAAF-Regelwerk, wonach allen Staffelstartern ihre Medaillen aberkannt werden, wenn lediglich einer des Dopings überführt wird. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false