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Positive Dopingproben: Russische Biathlon-Team unter Verdacht

Noch vor WM-Beginn drohen dem Biathlon-Weltverband IBU mindestens zwei Dopingfälle. Am Dienstag bestätigte die IBU positive Dopingproben, die während des Weltcups Anfang Dezember in Östersund genommen worden sein sollen.

„Aus rechtlichen Gründen können wir derzeit weder die Namen noch die betroffenen Landesverbände oder die Art des möglichen Verstoßes bekanntgeben“, erklärte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch.

IBU-Präsident Anders Besseberg wollte die Zahl der positiven Proben nicht bestätigen. „Es könnte ja auch sein, dass von einem Athleten mehrere positive Tests vorliegen“, sagte er. Besseberg strebt an, dass die Fälle bis zum Beginn der Weltmeisterschaften in Pyeongchang (Südkorea) in zehn Tagen abgeschlossen sind. „Versprechen kann ich es nicht, denn die Analyse jeder B-Probe dauert drei Arbeitstage“, betonte der Norweger. Nach Meldungen der russischen Nachrichtenagentur „Allsport“ soll es sich um Blutmanipulationen bei russischen Skijägern handeln. Laut „Allsport“ geht es um zwei Frauen und einen Mann. Die betroffenen Athleten haben nun sieben Tage Zeit, um die Öffnung der B-Probe zu veranlassen oder die positiven Ergebnisse der A-Probe anzuerkennen.

Ihnen droht im Fall von Doping eine zweijährige Sperre, die Streichung aller seit Entnahme der Dopingprobe erzielten Resultate und die Rückgabe der Prämien. „Wir gehen davon aus, dass die betroffenen Athleten uns schnell ihre Entscheidung mitteilen, ob sie die B-Probe untersuchen lassen wollen oder nicht“, erklärte Resch. Sobald die Ergebnisse der Dopingproben feststehen, muss die IBU innerhalb von sieben Tagen die endgültige Entscheidung über das Strafmaß fällen.

In diesem Winter war der russische Biathlet Iwan Tscheresow am 8. Januar beim Weltcup in Oberhof zum zweiten Mal nach 2007 wegen eines zu hohen Hämoglobinwerts mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt worden. Eine Woche später durfte der 28-jährige zweimalige Staffel-Weltmeister nach einer erneuten Blutprobe in Ruhpolding wieder starten. Alle Blutwerte lagen im normalen Bereich. Sein Mannschaftskollege Nikolai Kruglow führte den überhöhten Anteil an roten Blutkörperchen auf das Höhentraining in der Ramsau zurück. „Jeder Körper reagiert darauf anders“, sagte er.

Zwar gibt es die Möglichkeit, bei einer natürlichen Neigung zu hohen Hämoglobinwerten eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Im Fall Tscheresow geschah dies jedoch nicht. Zuletzt war die Russin Olga Pylewa bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin des Dopings mit Carphedon überführt und für zwei Jahre gesperrt worden. Nach ihrer Heirat läuft sie im Weltcup unter dem Namen Olga Medwedzewa. Im Massenstart von Oberhof wurde sie Anfang Januar Zweite hinter Kati Wilhelm. Tsp/dpa

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