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Sport: Dortmund - FC Bayern: Immer, wenn die Bayern kommen

Immer wenn es gilt, zeigen die Bayern, wer die Besten im Lande sind. Und das höchst eindrucksvoll.

Immer wenn es gilt, zeigen die Bayern, wer die Besten im Lande sind. Und das höchst eindrucksvoll. Der 2:0-Sieg des Deutschen Meisters im mit knapp 69 000 Zuschauern ausverkauften Westfalenstadion gegen den bisher nur siegreichen und gegentorlosen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga, Borussia Dortmund, war eine souveräne und sichere Sache. Zudem bauten die Bayern ihre Erfolgsserie gegen Dortmund aus: Seit nun schon zwölf Spielen haben es die Borussen nicht geschafft, die Münchener zu schlagen. Hasan Salihamidzic und Roque Santa Cruz waren in der 22. und 58. Minute mit Flachschüssen erfolgreich.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Anders als im Rabaukenspiel vor fünf Monaten mit zwölf Gelben und zwei Roten Karten bemühten sich beide Mannschaften um eine faire Auseinandersetzung. Schiedsrichter Lutz-Michael Fröhlich hatte es denn auch einfacher als damals sein Kollege Hartmut Strampe. Fröhlich brauchte nur dreimal Gelb zu ziehen für Fink, Kuffour und Wörns. Die Bayern spielten besonnen. So ließen sie Tomas Rosicky so lange laufen, bis sich der Einsame von selbst im kompakten System der Münchner verfing. Für seine gefürchteten Pässe fehlten dem tschechischen Ballkünstler die Räume und die anspielbaren Partner. Denn die Sieger der Champions League standen kompakt und bewegten sich konzentriert, sie spielten geduldig und gelassen, geradlinig und schnörkellos von hinten heraus. Die Bayern waren körperlich wendiger, geistig pfiffiger, im Zweikampf frischer und meist einen Tick schneller. Und Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld durfte sich über einen taktischen Erfolg freuen. Mit der Mannschaftsaufstellung hatte er sogar seinen Kapitän Oliver Kahn überrascht. Auch ohne die verletzten Effenberg, Scholl und Jeremies müsse der FC Bayern "den Anspruch haben, selbstbewußt aufzutreten". So die Forderung des Trainers. Damit nicht genug: Hitzfeld gönnte den reisemüden Elber, Pizarro und Hargreaves Erholung auf der Bank, wo sich auch Pablo Thiam und Robert Kovac wiederfanden. "Dortmund kombiniert gut. Man muss sich auf die Stärken des Gegners einstellen und darf ihn nicht zur Entfaltung kommen lassen", erklärte Hitzfeld. Dazu habe er lauf- und kampfstarke Spieler gebraucht, die einfach Fußball spielen. Hitzfeld lobte als Musterbeispiel für Lauf- und Kampfbereitschaft Torsten Fink. Santa Cruz sei zwar auch erst am Freitag aus Südamerika zurückgekehrt. "Aber er ist noch jünger und vor allem laufstärker als Elber und Pizarro", sagte Hitzfeld und hob Janckers Vorzüge als Ballverteiler hervor. An der sicheren Viererkette und dem Dreierblock im Mittelfeld mit dem herausragenden Torsten Fink, Ciriaco Sforza und Niko Kovac scheiterten alle Künste eines Rosicky und Amoroso.

Das kompakte Bayern-Kollektiv funktionierte derart perfekt, dass Kahn seinem Trainer höchste Anerkennung zollte. "Bei der Aufstellung habe ich auch erst überrascht geschaut. Aber das war eine taktische Meisterleistung."

Bei Borussia wurde die Leidenschaft vermisst, vor allem das Aufbäumen nach dem 0:2. "Die Bäume wachsen eben nicht in den Himmel", fand sich der stets selbstkritische und mahnende Trainer Matthias Sammer bestätigt. Nicht einmal herausragende Torchancen erspielten sich die enttäuschenden und ernüchterten Dortmunder.

Hartmut Scherzer

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