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Sport: Dortmund geht dazwischen

Tabellenführer Bremen wirkt müde und verliert überraschend 1:3

Flutlichtspiele am Freitagabend: Das waren in den Zeiten, als Otto Rehhagel an der Weser noch das Sagen hatte, Feiertage bei Werder Bremen. Mit bedingungslosem Angriffsfußball berauschten die Bremer freitags regelmäßig ihr verzücktes Publikum und nicht selten holten sich die vom Sturmlauf überraschten Gäste herbe Niederlagen in der Hansestadt ab. Doch die Renaissance des Freitag-Flutlichtspiels in dieser Spielzeit ist Werder nicht gut bekommen. Im mit 42 100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion quittierte der Bundesliga-Spitzenreiter eine verdiente 1:3 (1:1)-Niederlage gegen Borussia Dortmund. Am Sonntag hat nun der VfB Stuttgart die Möglichkeit, mit einem Sieg bei Hannover 96 die Tabellenspitze zu übernehmen. Alexander Frei, Tinga und Marc-Andre Kruska per Foulelfmeter trafen für die Dortmunder. Miroslav Klose gelang mit einer Einzelleistung der einzige Treffer der Bremer. „Wir waren zu passiv“, sagte Werders Trainer Thomas Schaaf.

Bereits früh zeichnete sich ab, dass diese Partie für Werder kein Selbstgänger würde: Bereits nach sieben Minuten köpfte Alexander Frei den Ball nach Vorlage des Ex-Bremers Nelson Valdez aus kurzer Distanz ins Tor. Vorausgegangen waren gleich zwei dilettantische Fehler von Nationalspielern. Torsten Frings vertändelte das Spielgerät, das kurz darauf Clemens Fritz nicht aus der Gefahrenzone bekam. Doch als Weckruf für Werder wirkte der 14. Gegentreffer dieser Saison mitnichten. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf fand in der ersten Hälfte nicht den Rhythmus, kam selten ins Kombinationsspiel und fast gar nicht zu Torchancen. Das sonst so wirkungsvolle Vorwärtsspiel krankte auch daran, dass Spielmacher Diego nur selten eine Lücke fand, die Mittelfeldakteure Christian Schulz oder Jurica Vranjes viel zu unpräzise passten und auch Frings oft vergeblich um Ordnung im Spiel bemüht war. Von einer meisterlichen Verfassung war bei Werder wenig zu erspähen, während die Dortmunder mit einer couragierten und konzentrierten Darbietung Pluspunkte sammelten – auch für ihren kritisierten Coach Bert van Marwijk. „Heute hatten wir Spannung in den Beinen“, freute sich van Marwijk, „dieser Sieg tut uns gut.“

Es bedurfte einer Einzelaktion des bis dahin abgemeldeten Miroslav Klose, um zum Ausgleich zu kommen. Der Nationalstürmer narrte Routinier Christian Wörns und schob überlegt zum 1:1 ein. Damit revanchierte sich Klose auch für die Szene zuvor, in der ihn Wörns zuvor recht rüde von den Beinen holte. „Eine klare Rote Karte“, hatte Bremens Sportchef Klaus Allofs dort gesehen. Doch Souveränität strahlte der viel gelobte Spitzenreiter nicht aus. Bei großen Chancen von Ebi Smolarek und Frei entgingen die Bremer nur mit viel Glück einem Rückstand zu Pause. Insgesamt war nicht zu verkennen, dass einigen Bremern derzeit körperliche und geistige Frische fehlt.

Große Probleme bekam Werder, als der in Dortmuns Anfangself gerückte Nuri Sahin nach einer Ecke den Ball unbedrängt einköpfte. Schaaf reagierte, brachte Ivan Klasnic und Tim Borowski für die schwächelnden Vranjes und Schulz, später noch Hugo Almeida. Doch dabei sprang wenig heraus: Klose scheiterte freistehend am aufmerksamen Roman Weidenfeller, ebenso Borowski und Almeida. Nach Kruskas Elfmeter war das Spiel für die Gäste entschieden.

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