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Pierre-Emerick Aubameyang zeigte in Madrid Torjägerqualitäten.

© Reuters

Dortmund in der Champions League: Ein schwarz-gelbes Lebenszeichen gegen Madrid

Borussia Dortmund verliert zum Abschluss der Gruppenphase 2:3 bei Real Madrid, zeigt dabei aber eine respektable Leistung.

Die Wochen der Sieglosigkeit gehen weiter, aber es steckt noch Leben in Borussia Dortmund. Zum Ausklang der Vorrunde der Champions League gab es eine 2:3 (1:2)-Niederlage bei Real Madrid – mit einer Leistung, die Respekt verdient und sich schwerlich als Misstrauensvotum gegen den umstrittenen Trainer Peter Bosz werten lässt. Erst zehn Minuten vor Schluss erzielte Lucas Vazquez das Siegtor vor 73.323 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu, kurz darauf verpasste Shinji Kagawa knapp den möglichen Ausgleich.

Zwischendurch hatte der BVB durch zwei Tore von Pierre-Emerick Aubameyang einen 0:2-Rückstand wettgemacht. Weil parallel Apoel Nikosia bei Tottenham Hotspur 0:3 unterlag, reichte es für den BVB noch zur Teilnahme an der K.o.-Runde der Europa League, und das sogar mit einem lustigen Rekord: Noch nie hat es eine Mannschaft mit nur zwei Punkten auf Platz drei einer Vorrunden-Gruppe geschafft.

Dortmunds Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit warmem Applaus. Vergessen war die desaströse Anfangsphase, als schon nach zwölf Minuten ein Debakel drohte. Erst zog Cristiano Ronaldo von links in die Mitte, trieb Marc Bartra vor sich her, bis er die Lücke im Dortmunder Strafraum entdeckt hatte. Sein Pass fand Isco, dem der Ball über den Fuß sprang und damit perfekt in den Lauf von Borja Mayoral. Der Ersatzmann des pausierenden Karim Benzema, in der vergangenen Saison an den VfL Wolfsburg in die Bundesliga verliehen, hatte keine große Mühe mehr und traf mit einem schönen Heber zur frühen Führung.

Das zweite Tor ließ nur vier Minuten auf sich warten. Diesmal machte es der Meister selbst, erneut mit Bartra als interessiertem Zuschauer. Ronaldo benötigte einen Kontakt zur Annahme, dann hob er den Kopf, sah dass Roman Bürki weit vor seinem Tor stand, worauf er den Ball vom linken Strafraumeck mit viel Gefühl und wenig Mühe ins rechte obere Eck zirkelte. Es war sein achtes Tor in dieser Vorrunde und sein 60. insgesamt in der Gruppenphase der Champions League.

Ein liederlicher Pass auf Aubameyang

So etwas wie ein Dortmunder Offensivspiel hatte bis dahin noch nicht stattgefunden. Erstes Zeichen für die Bereitschaft der Gäste, auch am Spiel teilzunehmen, war eine vielversprechende Szene auf dem linken Flügel. Raphael Guerreiro verschluderte sie allerdings mit einem liederlichen Pass auf den frei stehenden Aubameyang.

Auf einmal spielte Dortmund mit, ja war optisch sogar ein wenig überlegen. Aubameyang hatte nach Bartras feinem Pass viel Raum und Zeit, schoss aber gut zwei Meter am Tor vorbei. Beim nächsten Mal machte es der Gabuner besser, als er nach Schmelzers Flanke per Kopf auf 1:2 verkürzte.

Das war zu diesem Zeitpunkt keineswegs unverdient, und es kam noch besser. Die zweite Halbzeit hatte gerade begonnen, da gelang abermals Aubameyang ein hübsches Kunststück. Nach Nuri Sahins Pass traf er zunächst Reals Torhüter Keylor Navas – und chippte den abprallenden Ball mit vollendeter Eleganz zum 2:2 ins Tor. Real antwortete wütend. Ronaldo versemmelte nach Iscos Zuspiel eine Chance, die er sonst mit schlafwandlerischer Sicherheit verwandelt. Eine weitere Chance vergab er mit dem Kopf, ein wohl reguläres Tor des Portugiesen fand wegen Abseits keine Anerkennung.

Der Druck wuchs, aber Dortmund hielt ihm stand. Bis zehn Minuten vor Schluss.

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