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Dortmund - Schalke: Schalkern droht neues Titel-Trauma

Beim FC Schalke 04 werden nach einer Niederlage im Revierderby gegen Borussia Dortmund unangenehme Erinnerungen an die Saison 2000/2001 wach: Auch damals gaben die Königsblauen die Führung am zweitletzten Spieltag ab.

Dortmund - Mit dem 0:2 (0:1) im 129. Revierderby bei Borussia Dortmund erlitten die Schalker eine bittere Schlappe. Dadurch zogen die Verfolger aus Stuttgart an dem seit dem 20. Spieltag führenden Meisterschafts-Favoriten vorbei. Zum Entsetzen der vielen Schalker Fans im mit 80.708 Zuschauern ausverkauften Signal Iduna Park trafen Alexander Frei (44.) und Ebi Smolarek (85.) zum verdienten Sieg der Borussia.

Wie schon vor sechs Jahren flossen im Zuschauerblock der Gäste nach dem Schlusspfiff Tränen. Auch Trainer Mirko Slomka stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Sein erstes Statement klang wie eine Kapitulationserklärung: "Es fällt schwer daran zu glauben, dass es mit der Meisterschaft noch klappen kann. Es tut mit unheimlich leid für diese Supertruppe. Wir haben so hart gearbeitet und hatten ein gemeinsames Ziel."

Vierter Sieg in Serie für Trainer Doll

Anders als der Gelsenkirchener Fußball-Lehrer hatte Thomas Doll allen Grund zur Freude. Mit dem ersten Heimsieg der Borussia über Schalke seit 1998 erwarb sich der schon vor der Partie als Retter gefeierte Dortmunder Coach bei den BVB-Anhängern endgültig Kultstatus. "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen für das, was sie in den letzten Wochen geleistet hat. Noch vor kurzem wusste doch keiner in diesem Verein, wo es lang geht", sagte Doll nach dem vierten Sieg in Serie.

Schon vor dem Anpfiff der Partie gab es den ersten Applaus, als Nationalspieler Christoph Metzelder von der Dortmunder Vereinsführung verabschiedet wurde. Es war der stimmungsvolle Auftakt zu einem Kampfspiel mit echtem Derby-Charakter. Von der ersten Minute an gingen beide in Bestbesetzung angetretenen Mannschaften mit großem Einsatz zur Sache. Bereits nach wenigen Sekunden bot sich BVB-Torjäger Frei nach Flanke von Smolarek die Chance zur Führung. Vier Minuten später prüfte Smolarek Schalke-Keeper Manuel Neuer mit einem Schuss von der Strafraumgrenze.

BVB versuchte zu kontern

Der Gast überstand die Anfangsphase schadlos und versuchte, mehr Ruhe in die bis dahin hektische Partie zu bringen. Mit zunehmender Spielzeit gewann zumindest die Abwehr an Sicherheit. Allerdings mangelte es im Spielaufbau an Ideen, um den BVB ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Lediglich bei Schüssen von Gerald Asamoah (10.) und Hamit Altintop (27./37.) war Torgefahr erkennbar. Auch die aus Schalker Sicht positiven Zwischenstände aus den anderen Stadien gaben keinen Auftrieb. Im Gegenteil: Nach sehenswertem Flankenlauf des scheidenden Metzelder war Frei zur Stelle und verwandelte die Arena mit seinem 16. Saisontor kurz vor der Halbzeit in ein Tollhaus.

Erst nach Wiederanpfiff übernahm der FC Schalke 04 die Regie. Der zunehmende Druck führte zwangsläufig zu Torchancen: In der 57. Minute verfehlte Spielmacher Lincoln mit einem Freistoß aus 18 Metern knapp das Tor, zwei Minuten später stellte der bis dahin unauffällige Kevin Kuranyi erstmals seine Kopfballstärke unter Beweis. Der BVB beschränkte sich in dieser Phase des Spiels auf Torsicherung, suchte sein Heil in Kontern und war bei Möglichkeiten von Florian Kringe (70./77.) zwei Mal dem 2:0 nahe. Mit dem Mute der Verzweiflung warfen die Gäste in der Schlussphase alles nach vorn und entblößten die Abwehr. Das nutzte Smolarek per Volleyschuss zum entscheidenden 2:0. (tso/dpa)

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