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Sevillas Romaric trifft zum 1:1 und feiert mit Didier Zokora. Dortmunds Lukasz Piszczek und Roman Weidenfeller haben das Nachsehen.

© dpa

Dortmund scheitert international: Zu stark für die Bundesliga, zu schwach für Europa

Der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund schafft im finalen Gruppenspiel in der Europa League nur ein 2:2 beim FC Sevilla und verpasst damit den Einzug in die K.o.-Runde

In der Bundesliga mit weitem Abstand an der Spitze, in Europa – dem reinen Ergebnis nach – nur eine kleine Nummer: Wenn die Europa League Anfang des kommenden Jahres in ihre K.-o.-Phase geht, ist Borussia Dortmund, die Überraschungsmannschaft der Fußball-Bundesliga, nicht mehr dabei. Der BVB hatte schon am Mittwochabend sein Endspiel – und konnte es nicht gewinnen. Die Dortmunder mussten sich beim FC Sevilla mit einem 2:2 (1:2) zufrieden geben und verpassten als einziger deutscher Klub den Einzug in die nächste Runde des kleineren europäischen Wettbewerbs.

"Das Ergebnis haben wir uns selbst eingebrockt. Wir haben es einfach versäumt, das dritte Tor zu machen. Möglich war es", lautete das bittere Fazit von Trainer Klopp. "Mit nur einer Niederlage aus sechs Spielen haben wir nicht so schlecht abgeschnitten, aber wir haben es in den Heimspielen gegen Sevilla und Paris versäumt, den Sack zuzumachen", ärgerte sich Mats Hummels über schon zuvor vergebene Punkte. Auch Torschütze Subotic war enttäuscht: "Es war einfach schwer, weil die mit acht, neun Mann verteidigt haben."

Für den Bundesliga-Spitzenreiter gab es in der ersten Halbzeit des 170. Europacup-Spiels ein böses Erwachen nach perfektem Start: Beflügelt durch sieben Ligasiege hintereinander begannen die Borussen selbstbewusst und spielfreudig fast im Stile einer Heimelf. Das frühe Führungstor durch den Japaner Kagawa, der den Ball von der Strafraumgrenze aus gekonnt in die lange Ecke schlenzte, hätte dem Team eigentlich weitere Sicherheit geben müssen. Doch wie schon vier Tage zuvor gegen Bremen wollte der BVB den frühen Vorsprung anschließend verwalten und wurde von den ballsicheren und kombinationsstarken Spaniern bestraft.

Konnte Torhüter Roman Weidenfeller zunächst noch Unheil abwenden, als er gegen Romaric und Alexis prächtig reagierte, war der Ausgleich nach gut einer halben Stunde die logische Folge des ständig größer werdenden Drucks der Hausherren. Nach einer missglückten Rettungsaktion von Lukasz Piszczek drückte Romaric den Ball aus kurzer Entfernung zum 1:1 über die Linie. Nur 3:46 Minuten später wurde der BVB erneut erwischt, als Frederic Kanouté höher sprang als Neven Subotic und Mats Hummels und unhaltbar für Weidenfeller in die Ecke köpfte.

Damit stand der souveräne Bundesliga-Herbstmeister, der diesmal bedenkliche Abwehrschwächen offenbarte und zum dritten Mal in dieser Saison zwei Gegentore in einer Halbzeit kassierte, plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Doch die Dortmunder zeigten wie schon vor der Pause mit einem schnellen Tor nach dem Wechsel die passende Reaktion. Nach einer Ecke schraubte sich Subotic am höchsten und wuchtete den Ball per Kopf in die Maschen. Damit waren die Gäste mit einem Schlag wieder im Spiel. Sie fanden zu ihren schnellen Angriffen über die Flügel zurück.

Die Borussen erhöhten noch einmal das Tempo und drängten mit Macht auf das zum Weiterkommen nötige Siegtor, doch klare Chancen sprangen nicht heraus, weil den Aktionen die nötige Präzision fehlte. Auch Trainer Jürgen Klopp setzte noch einmal ein Signal, indem er in Robert Lewandowski einen weiteren Angreifer einwechselte, der Lucas Barrios in der Spitze unterstützen sollte. Doch obwohl die Gäste in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne warfen, wurden sie nicht für ihr Engagement belohnt. Die letzte Gelegenheit vergab Mario Götze fünf Minuten vor dem Ende. Er schaffte es nicht, den Ball per Kopf an Sevillas Keeper Andres Palop vorbeizubringen. (dpa)

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