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Sport: Dortmunds Trainer Skibbe in München obenauf - doch nun fordert er drei Punkte

Das ganz große Feuerwerk wurde erst nach dem Schlusspfiff gezündet, doch zumindest Michael Skibbe konnte nach dem 1:1 (0:1) von Borussia Dortmund im Bundesliga-Gipfel beim FC Bayern etwas entspannter die Raketen am Münchner Nachthimmel betrachten. Der in die Schusslinie geratene BVB-Trainer entging bei der winterlichen Rutschpartie im Olympiastadion einer weiteren Bauchlandung.

Das ganz große Feuerwerk wurde erst nach dem Schlusspfiff gezündet, doch zumindest Michael Skibbe konnte nach dem 1:1 (0:1) von Borussia Dortmund im Bundesliga-Gipfel beim FC Bayern etwas entspannter die Raketen am Münchner Nachthimmel betrachten. Der in die Schusslinie geratene BVB-Trainer entging bei der winterlichen Rutschpartie im Olympiastadion einer weiteren Bauchlandung. "Wir sind noch oben dran und werden uns berappeln. Wir haben hier einen moralischen Sieg errungen", meinte der 34-Jährige, der dennoch weiß, dass die Situation vor dem Uefa-Cup-Heimspiel am Dienstag gegen die Glasgow Rangers (Hinspiel 0:2) und nach dem zehnten Pflichtspiel ohne Sieg für ihn und die hoch dotierte Mannschaft prekär bleibt. "Wenn wir nicht demnächst gewinnen, wird es kritisch bleiben", so Skibbe.

Die Derby-geschädigten Bayern behaupteten zwar die Tabellenführung vor den punktgleichen Leverkusenern, ärgerten sich aber wegen ihres Plus an Torchancen über zwei verlorene Punkte. Der Führungstreffer von Jens Jeremies reichte nicht, weil die Stürmer Alexander Zickler und Carsten Jancker bei zwei Großchancen an dem reaktionsschnellen BVB-Torhüter Jens Lehmann scheiterten und da beim Kopfballtor des starken Jürgen Kohler "gepennt" wurde, wie Trainer Ottmar Hitzfeld ärgerlich monierte.

"Dass unsere Mannschaft nicht gewonnen hat, ist sehr ungerecht. Dortmund hatte in 90 Minuten keine einzige Torchance", meinte Bayern-Manager Uli Hoeneß. Allerdings lieferten auch die Münchner drei Tage vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Dynamo Kiew keine Gala auf dem schwer bespielbaren Platz ab. Beeindruckend war einzig und allein, wie sich Jens Jeremies in Abwesenheit der Achse Matthäus-Effenberg-Elber als Bayern-"Leitwolf" der Zukunft präsentierte. Der Nationalspieler organisierte für Matthäus die Abwehr, trieb als Effenberg-Vertreter im Mittelfeld das Offensivspiel an und ist neuerdings auch noch der Mann für wichtige Tore. "In den letzten Jahren sind alle Schüsse hundert Meter drüber gegangen", kommentierte der 25-Jährige seinen fulminanten Volltreffer.

Trotz des 1:1 feierten die Meister-Kicker wenigstens Versöhnung mit ihren Fans, die vor Spielbeginn erneut ein Transparent ausgerollt hatten ("Wir verzeihen nicht!"). Anders als nach dem DFB-Pokalspiel in Mannheim (3:0) liefen die Spieler dieses Mal nach dem Abpfiff geschlossen zu den Anhängern. Und beim nächsten Heimspiel gegen Bielefeld haben die 53 000 Zuschauer vom Sonnabend freien Eintritt. "Die Fans sind uns heilig", betonte Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge. Das sensible Thema sorgt intern für Unruhe. Mit Ober-Fan-Kritiker Stefan Effenberg "gab es am Freitag ein Gespräch", verriet Rummenigge. Hoeneß kritisierte aber auch die Anhänger. "Es ist nicht das Recht der Fans, Spieler zu beleidigen. Schließlich ziehen wir den Fans nicht das Geld aus der Tasche", sagte er. Im Hinblick auf das 100-jährige Vereinsjubiläum im kommenden Jahr haben Dauerkarten-Besitzer für diese Saison 100 Mark Rabatt erhalten, die Südkurven-Fans bekamen ihr Jahresabo kostenlos.

A. Wimmer, K. Bergmann

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