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Bjarki Mar Elisson hebt ab - am Ende reicht es immerhin zu einem Punkt für die Füchse.

© Imago

Dramatisches Handball-Derby: Füchse Berlin spielen 29:29 beim SC Magdeburg

Die Füchse lassen erstmals in der Handball-Bundesliga auswärts Punkte. Trotzdem können die Berliner mit dem Remis beim SC Magdeburg besser leben als der Gegner.

Wenn der SC Magdeburg und die Füchse Berlin aufeinandertreffen, wird das mindestens - ein Drama. An diese inoffizielle Abmachung haben sich die Profis beider Klubs auch am Sonntag wieder mit großer Verlässlichkeit gehalten. Im Ost-Derby der Handball-Bundesliga trennten sie sich  am neunten Spieltag passenderweise und leistungsgerecht 29:29 (17:13)-Unentschieden vor 7121 Zuschauern in der Magdeburger Arena. Für die Berliner war es der erste Punktverlust der laufenden Saison in fremder Halle. Trotzdem konnten sie am Ende ganz gut mit der Punkteteilung leben, im Gegensatz zu ihrem Konkurrenten aus Sachsen-Anhalt. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt, das muss man ehrlich zugeben“, sagte Füchse-Trainer Erlingur Richardsson, „aber ich bin trotzdem sehr stolz, weil wir alle super gekämpft haben.“ SCM-Coach Bennet Weigert schimpfte dagegen: „Ich bin stinksauer, leer und enttäuscht. Keine Ahnung, wie wir dieses Spiel noch aus der Hand geben.“  

Nach dem bitteren Aus beider Klubs im Achtelfinale des DHB-Pokals unter der Woche ging es für die Teams genau dort weiter, wo es am Mittwochabend aufgehört hatte: vor einer erstklassigen, von Beginn an emotional aufgeladenen Kulisse, und die Partie war nicht weniger umkämpft. Allerdings gerieten die Berliner schnell ins Hintertreffen, weil sie zunächst kein Mittel gegen Magdeburgs Kreisläufer Zeljko Musa fanden und ihnen auch vorn nicht viel einfiel. Nach einer Auszeit von Füchse-Coach Erlingur Richardsson (1:5/9.) kam dann Paul Drux und mit ihm auch wesentlich mehr Struktur in die Angriffsbemühungen der Gäste. Hinten hatten sie dennoch so ihre Probleme: Als die Berliner Musa am Kreis endlich größere Aufmerksamkeit widmeten, nutzte der Magdeburger Rückraum die neuerlichen Freiheiten zu zahlreichen Treffern.  Auch der für Silvio Heinevetter eingewechselte Petr Stochl im Füchse-Tor konnte daran nichts ändern. Besonders groß war der Jubel nach dem Tor zum 17:13-Halbzeitstand eine Sekunde vor der Pause - erzielt von Finn Lemke, einem ausgewiesenen Defensiv-Spezialisten. 

Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Berliner Tor um Tor und kamen nach einer Dreiviertelstunde erstmalig seit dem Anpfiff wieder zum Ausgleich, Matthias Zachrisson hatte zum 21:21 getroffen. In der Schlussphase gingen die Gäste dann erhöhtes Risiko und opferten - genau wie am Mittwoch im Pokal in Flensburg - bei eigenem Ballbesitz Torhüter Heinevetter zu Gunsten eines siebten Feldspielers - mit wechselndem Erfolg. Einerseits erzielte erneut der starke Zachrisson die erste Führung (29:28), andererseits kassierten die Berliner auch einfache Treffer ins leere Tor. Vor dem letzten Angriff der Partie standen noch elf Sekunden auf der Uhr. Für mehr als einen abgefälschten finalen Versuch von Steffen Fäth reichte es aber nicht mehr. 

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