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Sport: Drei Neue und ein Umschwung Hitzfelds Einwechslungen retten

dem FC Bayern einen Punkt

Anderlecht. Bayern München hat eine Hand voll echter Weltstars in seinen Reihen. Oliver Kahn, Michael Ballack und Roy Makaay gehören dazu, Claudio Pizarro vielleicht auch. Hasan Salihamidzic, Bastian Schweinsteiger, Martin Demichelis und Roque Santa Cruz zählen nicht dazu. Doch sie waren es, die den FC Bayern am Dienstagabend vor seiner ersten Niederlage in der diesjährigen Champions League bewahrten.

Es war 22.16 Uhr, die Münchner lagen beim RSC Anderlecht 0:1 zurück, und gerade roch es im Brüsseler Stadion „Constant van den Stock“ mal wieder besonders stark nach dem ranzigen Fritierfett der zahllosen Pommesbuden rund um die Arena. Doch davon ließen sich die vier jungen Männer im roten Trikot nicht ablenken: Schweinsteiger setzte sich über rechts durch, passte den Ball zu Demichelis, der ihn per Hacke weiterleitete auf Salihamidzic – und dessen Flanke fiel so präzise auf Santa Cruz’ Kopf, dass der Paraguayer keine Mühe hatte, den so wichtigen 1:1-Ausgleich zu erzielen. Ottmar Hitzfeld hatte wieder genau das Richtige getan: Demichelis in die Elf genommen, Santa Cruz, Schweinsteiger und Salihamidzic wenige Minuten vor dem Ausgleich eingewechselt.

„Demichelis war der beste Mann auf dem Platz, und die drei Neuen haben für den Umschwung gesorgt“, sagte der Bayern-Trainer nach einem mäßigen Spiel seiner Mannschaft. Eigentlich habe er in Anderlecht gewinnen wollen, „aber jetzt bin ich im Großen und Ganzen mit dem 1:1 zufrieden“. Zuvor hatten die Münchner es sich selbst schwer gemacht. Sobald es in Richtung Strafraum ging, offenbarte die Münchner Kreativabteilung eine erschreckende Ideenlosigkeit. Ballack, Owen Hargreaves und Bixente Lizarazu schlugen recht einfallslos die Bälle immer nur hoch vors Tor.

Auch vom Sturm der Münchner war nichts zu sehen. Makaay, von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schon als „neuer Gerd Müller“ gepriesen, konnte sich gegen den erst 17-jährigen Vincent Kompany kein einziges Mal in Szene setzen. Pizarro machte nur in Spielminute 36 auf sich aufmerksam: Zunächst grätschte er einem Gegenspieler völlig unnötig in die Beine und sah dafür Gelb – um dann keine 60 Sekunden später bei einem Kopfballduell mit Anderlechts Verteidiger Hannu Tihinen seinen Ellenbogen zweckzuentfremden. Referee Luis Cantalejo Medina (Spanien) zeigte Pizarro trotz wütender Proteste der Bayern die Gelb-Rote Karte.

„Nach dem Platzverweis haben wir ein bisschen die Orientierung verloren“, räumte Hitzfeld ein. Die Belgier schafften vor 22 000 Zuschauern acht Minuten nach der Pause durch Stürmer Dindane Aruna die Führung.

Claus Hecking

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