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Sport: Drei Tore und ein Dachschaden

Beim 2:1 des 1. FC Kaiserslautern über Hansa Rostock beginnt die zweite Halbzeit mit Verzögerung

Die größte Aufregung auf dem Betzenberg in Kaiserslautern verursachte gestern ein etwa fünf Meter langes Metallteil. Bei stürmischem Wetter löste sich das Stück in der Halbzeitpause vom Tribünendach des Fritz-Walter-Stadions, das derzeit für die Weltmeisterschaft 2006 umgebaut wird. Das Metallteil flog auf den Platz und traf einen Ordner. Der Mann hatte Glück, er wurde nur leicht verletzt. Schiedsrichter Franz-Xaver Wack beorderte die Mannschaften daraufhin noch einmal zurück in die Kabine. Doch schließlich wurde die zweite Halbzeit mit sieben Minuten Verspätung doch noch angepfiffen.

Das Spiel war für die Pfälzer erfreulicher. Mit dem 2:1 gegen den grippegeschwächten und harmlosen Tabellenletzten Hansa Rostock errangen die Lauterer vor 30 000 Zuschauern bereits ihren sechsten Heimsieg in Folge und sind nun schon seit sieben Spielen ungeschlagen.

Mit dem Sturm im Rücken traf Jochen Seitz aus 18 Metern schon nach fünf Minuten zum 1:0 für Kaiserslautern. Ein vom Wind getragener Freistoß des herausragenden Marco Engelhardt traf wenig später die Latte. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit – obwohl nun gegen den Wind – erzielte Kaiserslautern schnell ein Tor, per Kopf durch den für den verletzten Sforza eingewechselten Ferydoon Zandi (51.). Halil Altintop hatte wie schon beim 1:0 die Vorlage gegeben. Die Pfälzer traten als gefestigte Mannschaft auf, konnten sich früh aufs Kontern beschränken und hatten durch Kosowski und einen Pfostenschuss von Amanatidis beste Chancen, frühzeitig auf 3:0 zu erhöhen. Die Feuerwehrmänner in Kaiserslautern bekamen davon allerdings nichts mit. Auch während des Spiels überprüften sie noch den Zustand des Tribünendachs.

Rostock hatte bis dahin nur eine zwingende Torchance gehabt, die Torwart Ernst gegen Di Salvo vereitelte, ehe in der 82. Minute völlig überraschend – nach einem Einwurf – durch Rade Prica das Anschlusstor fiel. Doch mehr als eine Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit für ihren Torschützen brachten die Rostocker nicht mehr zustande. Zwischendurch musste Rostocks Trainer Berger die Bank für zehn Minuten verlassen – so schlecht ging es ihm gesundheitlich. Grippekrank, hatte er sich nur mit Hilfe von Spritzen und Infusionen nach Kaiserslautern geschleppt. Das nie zwingend gefährliche Spiel seiner Mannschaft, in der der neue Star Jari Litmanen von Engelhardt bestens bewacht wurde, trug wahrlich nicht zur Besserung bei. „Mit der Grippewelle hat die Niederlage nichts zu tun“, sagte Berger später. „Uns haben Durchschlagsvermögen und Cleverness gefehlt.“ Seit seinem Amtsantritt blieb Berger nun in acht Spielen ohne Sieg.

Hartmut Scherzer[Kaiserslautern]

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