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Alle wollen zu Werner. Der Nationalstürmer zeigte eine überragende Partie.

© Marius Becker/dpa

Dreierpack für den Nationalstürmer: Timo Werner schießt RB Leipzig im Alleingang zum Sieg gegen Gladbach

RB Leipzig bleibt der Angstgegner von Borussia Mönchengladbach. Ein Leipziger Nationalstürmer trumpft groß auf – und zeigt dem Gegner, was Effizienz bedeutet.

Bei Borussia Mönchengladbach findet in dieser Saison ein spannendes fußballerisches Experiment statt. Der neue Trainer Marco Rose will von seiner Mannschaft weniger Ballbesitz, dafür mehr Zug zum Tor sehen. Am Freitagabend, im Bundesligaspiel gegen Rasenballsport Leipzig, tat das ganz schön weh. Vor allem in den Ohren. Aus Protest gegen das Brauseprojekt aus Leipzig bliesen die Fans der Gladbacher 19 Minuten lang bei Ballbesitz der Gäste in tausende von Trillerpfeifen. Und das mussten sie zu Beginn des Spiels ziemlich oft tun. Die Leipziger besitzen mit solchen Formen der Lärmbelästigung längst eine gewisse Routine. Auch im Borussia-Park ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. 3:1 (1:0) gewann die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann – weil sie ihre Chancen effizient nutzte. Und weil sie Timo Werner hatte. Der Nationalstürmer traf dreimal und hat nun von dreizehn Toren der Leipziger gegen Gladbach acht erzielt.

Marco Rose, gebürtiger und überzeugter Leipziger, hatte von seiner Mannschaft verlangt, sie solle ihre Handbremse lösen und nicht zu viel nachdenken. Unterfüttert wurde diese Forderung von einer recht offensiven Mannschaftsaufstellung in einem ungewohnten 4-3-3-System. Die Gladbacher gingen in der Tat sehr forsch zu Werke. Nicht mal anderthalb Minuten dauerte es, bis Breel Embolo für ein Foul an der Seitenlinie die erste Gelbe Karte sah.

Die Leipziger sind so etwas wie der staatlich geprüfte Angstgegner der Gladbacher. In sechs Aufeinandertreffen gab es noch keinen einzigen Sieg für die Borussia, im heimischen Stadion sogar ausschließlich Niederlagen. Selbst eine Führung war den Gladbacher bisher nicht vergönnt. Aber am Freitagabend traten sie so auf, als wollten sie das Versäumte so schnell wie möglich nachholen.

Gladbach trifft nur die Latte

Die Gladbacher, den Leipzigern in früheren Begegnungen in Sachen Wucht und Tempo deutlich unterlagen, wirkten in der ersten Halbzeit wesentlich gefährlicher als die Gäste, die sich dem Tor der Borussen eher schüchtern annäherten. In der Anfangsphase setzte Alassane Plea den Ball nach einem Doppelpass mit Denis Zakaria über die Latte, genauso wie nur eine Minute später Embolo. Und nach einer halben Stunde parierte Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi einen Schuss von Alassane Plea.

Effizienz sieht anders aus – nämlich so wie wenige Minute später auf der anderen Seite. Nach einem klugen Pass von Emil Forsberg, der erstmals in dieser Saison in Leipzigs Startelf stand, schmuggelte sich Timo Werner an Matthias Ginter vorbei und überwand Torhüter Yann Sommer mit einem Flachschuss durch die Beine zum 1:0.   

Was Leipzig im Großen für die Gladbacher ist, das ist Werner im Kleinen: ein echter Schrecken. Knapp zwei Minuten nach der Pause war der Nationalspieler erneut schneller als Ginter, er lief Nico Elvedi davon und überwand Sommer zum 2:0. Das Tor traf die Gladbacher vollkommen unvorbereitet. Sie hatten Mühe, sich zu fangen, gaben sich aber nie auf. Nach Embolos Anschlusstreffer mit Ablauf der regulären Spielzeit schöpften die Gladbacher noch einmal Hoffnung. Bis Timo Werner zum 3:1 traf. Wer auch sonst?

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