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Sport: Dreimal Gold: Isabell Werth, Alexandra Simons-de Ridder, Ulla Salzgeber und Nadine Capellmann siegen wie erwartet im Dressurreiten

Die Welt der Pferde verneigt sich vor Deutschlands Dressur-Reiterinnen. Isabell Werth (Rheinberg) mit Gigolo und Alexandra Simons-de Ridder (Aachen) auf Chacomo hatten am Dienstag den Grundstein für den zehnten Olympiasieg seit 1928 gelegt.

Die Welt der Pferde verneigt sich vor Deutschlands Dressur-Reiterinnen. Isabell Werth (Rheinberg) mit Gigolo und Alexandra Simons-de Ridder (Aachen) auf Chacomo hatten am Dienstag den Grundstein für den zehnten Olympiasieg seit 1928 gelegt. Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) auf Rusty und Nadine Capellmann (Aachen) auf Farbenfroh verteidigten diese Führung am Mittwoch mit 5632 Punkten erfolgreich. Silber gewannen zum dritten Mal die Niederlande (5579) vor den USA (5166). Damit ist Deutschland seit 24 Jahren bei Olympia ungeschlagen.

Isabell Werth, die im Frack ritt, den sie erstmals bei ihrem ersten Auftritt in einer schweren Dressur vor 13 Jahren trug, war nach ihrer Gala erleichtert: "In Bezug auf Goldmedaillen wird man nie zum Profi. Man freut sich immer wieder. Es hat alles gestimmt die Atmosphäre in der Mannschaft ist sehr gut. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, mit Gigolo zum dritten Mal bei Olympia zu sein." Gigolo ist der alte Herr der Dressurszene. Nach Sydney geht der 17-jährige Wallach in Rente.

Die Rechtsanwältin hatte auf dem 17 Jahre alten Hengst als erste deutsche Starterin in einem perfekten Ritt 1908 Punkte vorgelegt, daran kam auch Dauerrivalin Anky van Grunsven auf Bonfire (1875) mit drei Fehlereinlagen nicht heran. "Einem so erfahrenen Pferd wie Gigolo werden Fehler vielleicht nicht so verziehen wie einem jungen Pferd. Gigolo hat diesmal aber seine Ausnahmestellung mehr als bewiesen und wohl auch die letzten Kritiker überzeugt", sagte Isabell Werth und verriet über das Verhältnis zum vierbeinigen Freund: "Man kann es fast schon mit einer Partnerschaft zwischen Menschen vergleichen."

Hinterher wurde allen klar, was Trainer Uwe Schulten-Baumer (73) und seine Schülerin Isabell Werth (31) vollbracht hatten. Schulten-Baumer, der erfolgreichste Trainer der Welt, schämte sich seiner Tränen nicht: "Vier Wochen Quarantäne sind zunächst wie Urlaub, doch dann kommt die Auslosung, Hektik beginnt, man weiß, jetzt geht es los." Bundestrainer Klaus Balkenhol war fast sprachlos: "Das war einmalig."

Alexandra Simons-de Ridder, die am Dienstag mitgeholfen hatte, den Vorsprung weiter auszubauen, war glücklich: "Das war wichtig, dass wir vorgelegt haben, um so den Druck von Ulla und Nadine zu nehmen. Aber letztlich haben wir alle Vier bewiesen, dass wir verdient Gold geholt haben."

Isabell Werth richtete den Blick in der Stunde des Triumphs bereits nach vorn: "Natürlich sind wir glücklich. Doch noch liegen zwei Turniertage vor uns." Die geschlagene Anky van Grunsven hat sich ebenfalls einiges für das Dressur-Einzel am Freitag und Sonnabend vorgenommen: "Ich hätte mir am ersten Tag mehr gewünscht, aber ich habe ja meist stark begonnen und fiel dann ab. Vielleicht ist das diesmal umgekehrt."

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