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Dritte Liga: Unions Triumph in Thüringen

Der 1. FC Union gewinnt in Jena 2:1 und rückt dem direkten Aufstieg näher.

René van Eck gehörte kurz vor dem Drittligaspiel zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem 1. FC Union die ganze Aufmerksamkeit der Fotografen. Fast jeder wollte eine Aufnahme des neuen Trainers der Thüringer machen. Nach dem Abpfiff war das Interesse verflogen. Durch die 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen die Berliner bleibt Jena in den Abstiegsrängen hängen. Der 1. FC Union ist dagegen nach sieben Spielen ohne Niederlage nur noch zwei Zähler von einem direkten Aufstiegsplatz entfernt.

„In der ersten Halbzeit haben sich beide Teams neutralisiert. Unsere 1:0-Führung war im Prinzip der einzige sehenswerte Angriff“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus hinterher. „Wir hatten nach der Pause viel Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind.“

Vor der durchaus spannenden Begegnung hatten beide Trainer die 8974 Zuschauer mit überraschenden Aufstellungen verwirrt. Beim FC Carl Zeiss saßen die Offensivkräfte Salvatore Amirante und André Schembri nur auf der Bank. Bei den Berlinern teilte Nico Patschinski das gleiche Schicksal. Neuhaus schickte in Shergo Biran nur eine Spitze auf den Rasen. „Das war für mich eine Frage des Systems. Wir wollten mit einer 3-6-1-Taktik gegen das zu erwartende 3-5-2 der Jenaer spielen“, sagte Neuhaus.

Während Jena in den ersten 45 Minuten durch einen Freistoß von Torsten Ziegner und einen Kopfstoß von Marco Riemer nur die Latte traf, machte Union acht Minuten vor der Pause kurzen Prozess. Nach einem Doppelpass zwischen Marco Gebhardt und Patrick Kohlmann flankte Kohlmann auf Biran, der dem einen Moment zögernden Jenaer Ersatzkeeper Daniel Kraus keine Chance ließ.

Im zweiten Durchgang spielte 20 Minuten lang nur der FC Carl Zeiss. Dem schnellen 1:1-Ausgleich durch Kapitän Niels Hansen hätte der ehemalige Rostocker Bundesligaprofi Sebastian Hähnge bei drei Großchancen das 2:1 folgen lassen können. Doch die Drangphase der Thüringer fand ein baldiges Ende. 25 Minuten vor dem Abpfiff erzielte Christian Stuff das 2:1 für die Berliner. Der für Patschinski in die Mannschaft gerückte Abwehrhüne köpfte eine Ecke des agilen Gebhardt ein. „Dass wir in der momentanen Situation dann nicht mehr zurückkommen, war klar“, sagte Jenas Verteidiger Ralf Schmidt.

Der 1. FC Union, der den Vorsprung sicher verwaltete, feierte im 20. Spiel in Jena seit 1966 den dritten Sieg. Warum die auf dem Platz und den Rängen sehr faire Partie von einem riesigen Polizeiaufgebot begleitet wurde, bleibt ein Geheimnis der Sicherheitskräfte. Die Kosten für den Polizeihubschrauber, der über dem Ernst-Abbe-Sportfeld kreiste, hätte man sich sparen können.

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