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Neuer Wettbewerb? Die Uefa berät darüber.

© Denis Balibouse/Reuters

Update

Dritter Europapokal: Uefa beschließt neuen Wettbewerb

Unterhalb der Champions League und Europa League wird es ab 2021 einen dritten Wettbewerb geben. Aus der Bundesliga wird ein Klub teilnehmen.

Die Europäische Fußball-Union führt ab 2021 einen dritten Europapokal-Wettbewerb ein. Das neue Format, das neben der Champions League und der Europa League ausgetragen wird und das unter dem Arbeitstitel Europa League 2 fungiert, wird 32 Teilnehmer haben, wie die Uefa am Sonntagabend mitteilte. Die Uefa erhöht die Zahl der Europacup-Teilnehmer damit auf fast 100 Klubs. Das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes um DFB-Chef Reinhard Grindel beschloss nach der Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen in Dublin am Sonntag die Einführung eines dritten Wettbewerbs.

Die Fußball-Königsklasse bleibt mit ihren 32 Teilnehmern von der Reform unberührt. Aus der Europa League gehen 16 der bisher 48 Teams in den dritten Cup, an dem dann wie in Champions League und Europa League insgesamt 32 Mannschaften teilnehmen werden. Somit spielen jede Saison 96 europäischen Teams im Europapokal.

Die Klubs aus kleinen Verbänden sollen besonders profitieren

Aus der Bundesliga wird nur der jeweilige Sechste oder Siebte der Tabelle der Vorsaison in dem neuen Wettbewerb vertreten sein, der bislang über drei Qualifikations-Runden in die Europa League einziehen konnte. Nun kann sich dieser Klub über eine Play-off-Runde für die Gruppenphase des neuen Wettbewerbs qualifizieren. In der Champions League werden weiter vier deutsche Klubs vertreten sein. In der Europa League dann nur noch zwei statt maximal drei, inklusive Pokalsieger.

DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte, er verstehe die Entscheidung auch als Solidarität der großen Verbände mit den kleineren Fußball-Nationen, die nun leichter Zugang zu einem Europapokal bekommen. An allen drei Uefa-Wettbewerben werden in den Gruppenphasen je 32 Teams teilnehmen. Die Europa League wird also um 16 Teams reduziert. Nach der Gruppenphase der EL 2 spielen die Gruppenersten und -Zweiten mit den Gruppendritten der Europa League eine K.-o.-Runde. Die Sieger setzen den neuen Wettbewerb dann im Achtelfinale fort.

Gespielt wird in der EL 2 in der Gruppenphase wie in der Europa League donnerstags. Das Finale soll jeweils zum Saisonende in einer Woche mit den Endspielen der Champions League und der Europa League stattfinden. Die Einführung soll aber speziell den Teams aus kleineren Fußball-Verbänden die Möglichkeit zur Partizipation an den prallen Geldtöpfen des europäischen Klub-Fußballs geben.

„Es wird mehr Spiele für mehr Vereine geben, wobei in den Gruppenphasen mehr Verbände vertreten sind. Dieser Wettbewerb wurde aus dem laufenden Dialog mit den Klubs über die European Club Association geboren“, sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Andrea Agnelli, Chef der europäischen Vereinigung der Topklubs (ECA), begrüßte die Entscheidung. Der Beschluss stelle die faire Entwicklung der Klub-Wettbewerbe sicher und sichere dem Fußball die Rolle als Sport Nummer eins in der Welt.

Bis 1999 wurde der Europapokal der Pokalsieger als weiterer Cupwettbewerb neben der Champions League und dem damaligen Uefa-Pokal veranstaltet, dann allerdings ersatzlos gestrichen. Die nationalen Cup-Gewinner treten seither in dem 2010 von Uefa-Pokal in Europa League umbenannten Wettbewerb an. Die Einführung eines neuen Uefa-Wettbewerbs läuft parallel zu den Beratungen im Fußball-Weltverband über die Reform der Klub-WM und der Einführung einer globalen Nations League. Diese werden von den europäischen Vereinen abgelehnt. (dpa)

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