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Moritz Seider bringt Deutschland in dieser Szene mit 1:0 in Führung.

© AFP

Dritter Sieg im dritten WM-Spiel: Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft besiegt Frankreich

Deutschland übernimmt nach einem 4:1 gegen Frankreich die Tabellenführung in der Vorrundengruppe A. Das Viertelfinale ist damit nicht mehr weit.

Eishockey kann so einfach sein. Ein Pass von hinter dem Tor auf den in Position laufenden Mitspieler und der kann sich danach die Ecke aussuchen. So geschehen im zweiten Drittel des dritten deutschen Vorrundenspiels bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei gegen Frankreich. Am Ende hieß es 4:1 (1:0, 2:1, 1:0) für Deutschland und Leon Draisaitls Treffer nach Vorarbeit von Dominik Kahun machte deutlich, welches offensive Potenzial im Team von Bundestrainer Toni Söderholm schlummert.

In den ersten beiden Turnierspielen hatten die Deutschen gegen Großbritannien und Dänemark zwar zwei Siege eingefahren, dabei aber insgesamt nur fünfmal getroffen und nicht immer sonderlich kreativ im Angriff gewirkt. Die Gegner konnten sich darauf beschränken, Superstar Draisaitl auszuschalten und damit den Sturm und Drang der deutschen Mannschaft zu lähmen.

Ein Trainer greift in solchen Fällen oft auf das Mittel zurück, seine Reihen neu zu sortieren. Auch Söderholm tat das vor dem Spiel gegen die Franzosen, er stellte Draisaitl zu Kahun und Frederik Tiffels – was zunächst auch nichts brachte. Zwar begann Deutschland schwungvoll, aber der Aufwand stand erneut in keinem gesunden Verhältnis zum Ertrag. Und weil auch die Franzosen ab und an ein paar Nadelstiche setzten, entwickelte sich vor 4013 Zuschauern in Kosice ein offenes Spiel. Bis Moritz Seider plötzlich durchstartete und nach einem Konter zum 1:0 für die deutsche Mannschaft einschoss. Für das 18-jährige Toptalent war es schon der zweite Turniertreffer.

Im zweiten Drittel war Deutschland deutlicher überlegen, doch die Franzosen trafen mit ihrem ersten Schuss nach Wiederbeginn durch Damien Fleury zum überraschenden Ausgleich. Kurz darauf musste auch noch Torwart Philipp Grubauer ausgewechselt werden, für den deutschen NHL-Goalie endete sein Debüt bei der WM nach einer halben Stunde mit einer Verletzung. Er wurde fortan durch Niklas Treutle ersetzt.

Torwart Philipp Grubauer musste verletzt ausgewechselt werden

Jetzt hätte das Spiel kippen können, tat es aber nicht. Matthias Plachta traf zum 2:1, Eisbären-Verteidiger Jonas Müller war bei seinem ersten WM-Einsatz einer der Vorlagengeber. Wenig später baute Draisaitl die Führung aus und alles deutete auf den dritten Sieg im dritten Spiel und damit die perfekte Ausbeute von neun Punkten hin.

Ganz so einfach wollten sich die Franzosen aber nicht geschlagen geben, im Schlussabschnitt kamen sie noch zu einigen Chancen. Treutle verhinderte mit starken Paraden mehrfach einen möglichen Anschlusstreffer. Und die Spannung hielt bis kurz vor Ende, weil Deutschland es versäumte eine doppelte Überzahl zum entscheidenden 4:1 zu verwerten. Frankreich nahm den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch die deutsche Defensive hielt und steuerte sogar noch ein Tor bei. Korbinian Holzer schoss den Puck aus der eigenen Zone in den verwaisten gegnerischen Kasten.

Am Mittwochabend tritt die deutsche Mannschaft nun als Tabellenführer der Gruppe A gegen Gastgeber Slowakei an (20.15/ Sport 1). Ein weiterer Sieg und das Viertelfinale wäre fast schon sicher. (Tsp)

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