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Die deutsche Schlagersängerin Andrea Berg ist Edelfan der SG Sonnenhof Großaspach.

© dpa

Drittligist SG Sonnenhof Großaspach: "Kleinste Gemeinde im Profifußball" träumt vom Aufstieg

8000 Einwohner hat das Dorf Aspach, 10 000 Zuschauer kommen am Freitag zum Drittliga-Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden. Denn der Überraschungs-Zweite SG Sonnenhof kann aufsteigen, mit Amateurkickern und Schlagersängerin Andrea Berg.

Die SG Sonnenhof Großaspach steht vor dem größten Spiel der jungen Vereinsgeschichte. Wenn der Fußball-Drittligist aus der Gemeinde bei Stuttgart am Freitag (19 Uhr) Tabellenführer Dynamo Dresden herausfordert, ist das kleine Stadion erstmals ausverkauft. Rund 10 000 Zuschauer passen in die Mini-Arena - neben den etwa 8000 Dorfbewohnern werden etwas mehr als 2000 Fans aus Dresden erwartet. „Es wird etwas Historisches“, ist sich SGA-Trainer Rüdiger Rehm sicher. „Das ist der Verdienst unserer Arbeit.“

Der 37-Jährige hat aus dem erst 1994 gegründeten Dorfclub eine Spitzenmannschaft in der dritten Liga geformt. 2008 wechselte Rehm zum damaligen Regionalligisten und wurde kickender Co-Trainer des Clubs. Nach seiner aktiven Karriere übernahm er 2012 die alleinige Verantwortung und schaffte mit der SGA den Aufstieg in den Profifußball. Jetzt ist die junge Mannschaft sensationell Tabellenzweiter. Folgt bald sogar der Sprung in die 2. Liga?

„Zu weit in die Zukunft schauen werden wir noch nicht, aber wir wollen das Maximale“, sagte Sportdirektor Ioannis Koukoutrigas den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag). „Wenn wir in vier Monaten immer noch vorne dabei sind, dann wollen wir natürlich hoch.“

Schlagerstar Andrea Berg ist Edelfan

Wer sich im Internet über die Vorzüge der Gemeinde Aspach informiert, stößt auf „viel Freiraum und Natur pur“. Selbst Stadion und Trainingsgelände sind vom Wald umrandet. Neben dem Fußballverein zählt das „Erlebnishotel Sonnenhof“ wohl zu den bekanntesten Plätzen Großaspachs. Dort ist Schlagerstar und Edelfan Andrea Berg zu Hause, ihr Ehemann, Spielerberater Uli Ferber, ist Geschäftsführer des Hotels - und Vereinsgründer.

Die beiden werden dem Club wohl auch im Spitzenspiel wieder die Daumen drücken. Denn schon in der vergangenen Saison hatte Berg die Dresdner Fans mit ihrer Anwesenheit versöhnlich gestimmt. Einige Dynamo-Anhänger sangen ihr sogar ein Ständchen. „Das war der absolute Wahnsinn“, erinnert sich Koukoutrigas. Und der Beginn einer kleinen Fan-Freundschaft.

Für den jungen Trainer zählt aber auch gegen Dresden nur der sportliche Erfolg: „Wir alle wissen, dass ein großes Spiel auf uns wartet“, sagt Rehm, der vor allem die individuelle Klasse der bereits auf zehn Punkte enteilten SGD schätzt. „Eins gegen Eins haben wir keine Chance.“ Auch Mittelfeldspieler Timo Röttger, der mit 30 Jahren älteste Spieler Großaspachs, sieht sein Team als Außenseiter, wie er im Interview auf „dfb.de“ sagte. Schließlich sei die SGS der Club „aus der kleinsten Gemeinde im Profifußball“. Viele Spieler sind sogar nur Amateure, mittlerweile eine Seltenheit in der Dritten Liga. (dpa)

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