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Sport: Druck von innen

Alba will gegen Barcelona etwas fürs Selbstvertrauen tun

Berlin. Der äußere Druck ist weg, der innere wächst. „Es geht um nichts, aber doch um was“, sagt Alba Berlins Nationalspieler Stefano Garris vor dem letzten Europaligaspiel der Saison gegen den FC Barcelona. Die Gäste sind längst für die Zwischenrunde qualifiziert, die Gastgeber aus der Europaliga ausgeschieden. Dennoch ist es mehr als ein nettes, aber eigentlich überflüssiges Spielchen, zu dem beide Teams am Mittwoch auflaufen (20.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle). Barcelona muss siegen, um bei der Auslosung für die Zwischenrunde den übrigen Titelfavoriten sicher aus dem Weg zu gehen. Und bei Alba, wo der Einsatz des verletzten Quadre Lolllis fraglich ist, wäre nach neun Niederlagen in den bisherigen 13 Europaligaspielen „ein Sieg fürs Selbstvertrauen nicht schlecht“, sagt Center Teoman Öztürk.

Nach den schwachen Leistungen zuletzt in Zagreb und Pau-Orthez macht die Mannschaft sich den Druck jetzt selbst. Auch in Frankreich hätte der Deutsche Meister locker aufspielen können, war der Einzug in die Zwischenrunde doch nur noch theoretisch möglich. „Aber da war der Frust noch groß vom Spiel in Zagreb“, sagt Spielmacher Mithat Demirel. Die Niederlage in Kroatien hatte faktisch das Aus bedeutet. Nach dem desolaten Spiel in Pau-Orthez setzten sich die Spieler zusammen, „da kamen klare Worte von uns selbst“, sagt Demirel, der „ein kleines Ergebnis“ der Aussprache im Bundesligaspiel gegen Gießen sah. Alba siegte 84:69 und überzeugte endlich wieder in der Verteidigung. Doch im letzten Viertel (12:13) schwand in der Offensive jedes Selbstbewusstsein, einfachste Pässe kamen nicht an.

Der Sieg heilte die wunden Seelen nur teilweise, ein Erfolg gegen Barcelona mit Albas früherem Trainer Svetislav Pesic soll den Berlinern den entscheidenden Schub für die Meisterschaft versetzen. Beim Hinspiel (74:81) musste sich Alba nach starker Leistung erst in der Schlussphase geschlagen geben. „Gegen Barcelona anzutreten, ist eine besondere Motivation. Ich hoffe, wir spielen gegen ein Topteam gut, das wird uns helfen“, sagt Trainer Emir Mutapcic. Was eine hohe Niederlage für seine psychisch instabile Mannschaft bedeuten könnte, sagt Mutapcic nicht.

Helen Ruwald

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