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Bruderliebe. Auch beim Drumbo-Cup in Berlin waren Kevin-Prince (l.) und Jerome Boateng schon dabei.

© Jan-Philipp Strobel/dpa

Drumbo-Cup in Charlottenburg: Berliner Schüler kicken auf den Spuren der Boatengs

Am Mittwoch spielen Grund- und Oberschüler bei einem Futsal-Turnier um den Titel. Ihre Vorgänger bei dem Cup sind prominent.

DFB-Juniorentrainer Frank Kramer hat diese Woche im Interview mit dem Tagesspiegel deutliche Worte zur Vereinbarkeit von Schule und Nachwuchsfußball gefunden. Mit Blick auf die Youth League hat er die hohe Belastung kritisiert und auf die vielen Fehlzeiten hingewiesen, mit denen vor allem die älteren Junioren zu kämpfen haben – gerade, wenn es auf das Abitur zugeht.

Ein paar Altersklassen darunter ist das noch kaum ein Problem. Dass sich der Fußball auch hübsch in den Schulbetrieb einflechten lässt, zeigt bereits seit über vier Jahrzehnten der Berliner Drumbo-Cup. Dessen Final-Endrunde wird am Mittwoch zwischen 9 und 14 Uhr in der Charlottenburger Sömmeringhalle ausgetragen.

Schon Littbarski und Häßler waren beim Drumbo-Cup dabei

Die Fußballbegeisterung der Schülerinnen und Schüler war schon in den jüngsten Monaten in den Berliner Sporthallen zu spüren. Dabei haben die fünften und sechsten Klassen zuerst ihre Bezirkssieger gekrönt und sich dann auch noch in den letzten Final-Vorrunden gegenübergestanden. Zum Finale treffen nun jeweils die sechs besten Jungen- sowie die vier besten Mädchenteams der Berliner Grund- und Oberschulen aufeinander und spielen im Rahmen eines Futsal-Turniers die neuen Champions aus.

Das Konzept hat sich bewährt: Der Drumbo-Cup findet bereits zum 45. Mal statt. Seitdem er 1975 von der Dresdner Bank aus der Taufe gehoben und nach deren Maskottchen, dem Drumbo-Elefanten, benannt wurde, haben weit über 100.000 Mädchen und Jungen daran teilgenommen. Auch die Berliner Fußballprominenz hat hier schon früh gegen den Ball getreten: Pierre Littbarski, Thomas Häßler, Christian Ziege waren als junge Kicker ebenso mit dabei wie die Boateng-Brüder.

Mehr als 1000 Zuschauer waren vergangenes Jahr in der Halle

Und die Begeisterung ist ungebrochen: Mehr als 1000 Zuschauer waren im vergangenen Jahr bei der Finalrunde in der Halle, als sich die Charlotte-Salomon-Grundschule den Titel bei den Mädchen und die Katharina-Heinroth-Grundschule den Sieg bei den Jungen sicherte. Inzwischen ist der Drumbo-Cup eine echte Institution der Berliner Fußballlandschaft und hat sich zum größten Hallenfußballturnier für Grundschulen in ganz Europa entwickelt. Der Berliner Fußball-Verband unterstützt das Turnier ebenso wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Denn hier ist der Fußball noch unverbraucht und lebendig, und gleichzeitig wird etwas für den schulischen Zusammenhalt getan. Teamgeist und Fairplay sind die beiden magischen Worte, die rund um den Drumbo-Cup so oft zu hören sind.

Frank Kramer dürfte das sicherlich gefallen. Deswegen ist es auch wenig verwunderlich, dass der Nationaltrainer der deutschen U18 am Mittwoch selbst in der Halle sitzen wird. Dann geht es nicht um Belastung, um Schulstress, Druck oder Fehlzeiten. Dann geht es einfach nur um Fußball.

Leonard Brandbeck

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