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Petr Stochl heizte die ohnehin schöne Kulisse weiter an.

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Drux und Wiede verlängern: Füchse Berlin schlagen Göppingen 31:27

Die Füchse Berlin haben am Sonntagnachmittag ihr letztes Saisonheimspiel gegen Göppingen gewonnen. Zuvor hatte Manager Bob Hanning noch zwei Zugänge für die kommenden Jahre präsentiert.

Das Titelmotiv des aktuellen Hallenheftes gab es zum Abschluss noch einmal in Echtzeit. Jesper Nielsen stand mit geballter Faust und aufgepusteten Backen auf dem Feld der Max-Schmeling-Halle und ließ sich von seinen Teamkollegen und den meisten der 9000 Zuschauer feiern. Nach drei Jahren im Trikot der Füchse Berlin hat der schwedische Nationalspieler gestern sein letztes Heimspiel für den Handball-Bundesligisten vor seinem Wechsel nach Paris bestritten, und passenderweise ging die erfolgreiche Ära Nielsen – der 26-Jährige hat mit den Füchsen den DHB-Pokal, den EHF-Cup und die Vereinsweltmeisterschaft gewonnen – auch mit einem Sieg zu Ende. Gegen den frisch gekürten EHF-Pokalsieger Göppingen setzten sich die Berliner mit 31:27 (16:14) durch. Damit ist ihnen ein Spieltag vor Saisonende der fünfte Rang im Bundesliga-Abschlussklassement, der unter Umständen wohl doch zur Qualifikation für den Europapokal genügt, nicht mehr zu nehmen.

Im Zuge von Nielsens Abschied erörterte Füchse-Manager Bob Hanning dem Anhang direkt im Anschluss an das Spiel auch die Nachfolgeregelung, die sich die Berliner ausgedacht haben. Die offene Planstelle am Kreis geht demzufolge für ein Jahr an den Kroaten Kresimir Kozina, der im Moment noch für die SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga aktiv ist. Kozina ist 25 Jahre jung, in der Nähe von Dortmund aufgewachsen und hat, obwohl noch ohne Länderspiel, bereits Erfahrungen auf höchstem internationalen Niveau, sprich: in der Champions League gesammelt.

Bester Werfer war Fabian Wiede mit zehn Treffern

Für die Spielzeit 2017/18 haben sich die Berliner zudem die Dienste von Erik Schmidt gesichert. Der Kreisläufer der TSV Hannover-Burgdorf zählte beim sensationellen EM-Sieg der Nationalmannschaft in Polen zum Stammpersonal und ist neben Silvio Heinevetter, Paul Drux, Fabian Wiede sowie dem ab Sommer im Berliner Trikot spielenden Steffen Fäth bereits der fünfte (künftige) Füchse-Spieler aus dem deutschen Auswahl-Team.

Nicht weniger ausufernd als bei der Bekanntgabe der Neuzugänge war der Jubel schließlich, als Hanning auch noch die vorzeitige Vertragsverlängerung der Eigengewächse Drux und Wiede verkündete. Die beiden Hochbegabten, 21 und 22 Jahre jung, haben ihre ursprünglich bis 2019 gültigen Arbeitspapiere bis 2021 erweitert – ein großer und wichtiger Schritt, auf den sie im Verein mächtig stolz sind. „Die Geschichte der Füchse wird um diese Spieler aufgebaut“, sagte Hanning.

Bei allem Drumherum wurde dann auch noch Handball gespielt, auch wenn es bei den Füchsen in der Anfangsviertelstunde nicht immer danach aussah. Die Gastgeber wirkten zunächst seltsam abwesend, sie vernachlässigten sträflich die Rückwärtsbewegung und machten es ihrem Keeper Silvio Heinevetter damit schwer, auch nur im Ansatz solch spektakuläre Reflexe zu zeigen wie in den letzten Wochen (4:8/10.). Nach 20 Minuten und exakt einem gehaltenen Ball war sein Arbeitstag dann auch beendet, für Heinevetter kam Petr Stochl – und der Tscheche heizte die ohnehin schöne Kulisse mit einem parierten Strafwurf und weiteren Glanztaten gleich noch weiter auf. Beim 14:13 (27.) durch Petar Nenadic gingen die Füchse dann auch erstmalig in Führung.

Nach der Halbzeit traten die Berliner wesentlich seriöser auf als noch zu Beginn der Begegnung. In der Offensive übernahm vor allem Rückraumspieler Fabian Wiede Verantwortung, der Linkshänder erzielte vier der ersten fünf Berliner Treffer im zweiten Durchgang und traf auch von der Siebenmeterlinie souverän – ein Problem, das die Füchse im Grunde über die gesamte Saison hinweg und darüber hinaus verfolgt hat. Andererseits gaben sich die Göppinger auch nicht ohne größtmögliche Gegenwehr geschlagen, bis zur 50. Minute (22:21) hielten sie das Match offen. In der Schlussphase sorgten die Füchse dann jedoch für klare Verhältnisse. Bester Werfer war Fabian Wiede mit zehn Treffern, aber auch Faruk Vrazalic in seinem letzten Spiel für die Berliner sowie der 19-Jährige Kevin Struck (jeweils zwei Tore) zeigten eine ausgesprochen gute Leistung.

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