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Sport: Duell auf der Buckelpiste

Der in der Nähe von Vancouver geborene Dale Begg-Smith startet in seiner alten Heimat für Australien – und trifft im Ski-Freestyle auf den kanadischen Fanliebling Alexandre Bilodeau

Der verlorene Sohn ist wieder zu Hause - und die kanadischen Freestyle-Fans fiebern dem großen Duell auf der Buckelpiste entgegen. Der Goldmedaillengewinner von Turin, Dale Begg-Smith will auch am Sonntag (2.30 Uhr am Montagmorgen deutscher Zeit) nahe seiner Heimatstadt Vancouver in Cypress Mountain bei Olympia triumphieren. In Vancouver geboren und aufgewachsen, startet der 25-Jährige mittlerweile für Australien. Und bei der Rückkehr nach Hause will vor allem Alexandre Bilodeau einen weiteren Coup des Buckelpisten-Stars verhindern.

„Das ist eine großartige Geschichte, darüber kann sich der ganze Sport freuen“, sagt Bilodeaus Trainer Dominick Gauthier, der das Duell der beiden Freestyler schon mit einem Zweikampf verglich, der die Menschen bei den bis dato letzten Winterspielen in Kanada faszinierte – mit dem „Battle of the Brians“, der Auseinandersetzung zwischen Brian Orser und dem Amerikaner Brian Boitano 1988 im Eiskunstlauf-Programm von Calgary. Begg-Smith, der Kanada als Jugendlicher den Rücken kehrte und seine Ziele im australischen Verband verwirklichen wollte, sieht nicht nur den Kanadier Bilodeau als Konkurrenten. „Wenn man denkt, es gibt nur uns zwei, dann ist das zu engstirnig. Wenn man die Ergebnisse der Weltcups sieht, gibt es eine Menge guter Jungs“, sagt Begg-Smith. Der Weltmeister ist auch abseits der Piste als Internet-Unternehmer erfolgreich. Allerdings ist der Ruf seines Unternehmens zweifelhaft, weil es mit unerwünschten Werbemails operiert haben soll. Aber darüber mag der Buckelpisten-Meister nicht mehr reden und lehnte deshalb vor den Spielen kanadische Interview-Anfragen ab.

In dieser Saison gewann Dale Begg-Smith drei Weltcups in Serie, je zwei Siege gingen an Guilbaut Colas aus Frankreich und den Schweden Jesper Björnlund. „Wenn Alex den Lauf runterbringt, den er drauf hat, kann ihn aber niemand schlagen“, sagt Bilodeaus Coach. In dieser Weltcup-Saison, in der es im Gegensatz zu den Spielen von Turin kein Deutscher zu Olympia schaffte, ist er noch ohne Sieg. Begg-Smith dagegen zeigte sich im Olympia-Winter wieder in Top- Form. Gehandicapt durch eine Knieverletzung war ihm in der Vorsaison nur ein fünfter Platz als bestes Resultat geglückt. „Ich habe ihn aber nie vergessen“, sagte Bilodeau, der während der Verletzungsphase des Rivalen Sieg um Sieg eingefahren hatte. dpa

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